- Sina Siegenthaler und Valerio Jud gewinnen an der Freestyle-WM im Engadin Bronze im Mixed-Wettkampf der Boardercrosser.
- Die Bernerin hat mit zwei grossen Aufholjagden im Viertel- und Halbfinal grossen Anteil am Edelmetall.
- Für die Schweiz ist es an den Heim-Titelkämpfen die 6. Medaille.
Sina Siegenthaler und Valerio Jud haben im Boardercross doch noch für eine Schweizer Medaille gesorgt. Nach der Enttäuschung am Vortag – die Bernerin war im Halbfinal hängen geblieben, der St. Galler hatte die K.o.-Phase verpasst – gelang dem Schweizer Duo am vorletzten Tag der Heim-Titelkämpfe der Bronze-Coup. Geschlagen geben mussten sich Siegenthaler/Jud nur Frankreich (Julia Pereira De Sousa/Loan Bozzolo) und Australien (Mia Clift/Cameron Bolton).
Entscheidenden Anteil am Gewinn von Bronze hatte dabei Siegenthaler. Die 24-Jährige sah sich sowohl im Viertel- wie auch im Halbfinal mit nicht unwesentlichen Rückständen konfrontiert, nachdem ihr Teamkollege die Läufe jeweils als Vierter beendet hatte. Siegenthaler liess sich davon nicht beirren.
Im Viertelfinal machte sie eine 1,58-Sekunden-Hypothek wett und gewann den Heat, ehe sie im Halbfinal gar noch einen draufsetzte. 2,81 Sekunden betrug ihr Rückstand am Start, doch Siegenthaler blieb geduldig und überholte die gesamte Konkurrenz an genau der gleichen Stelle, wie sie es bereits in der Runde zuvor getan hatte.
Überraschendes Duo, überraschende Medaille
Ausgerechnet im Final – auch hier durfte Siegenthaler erst als Letzte aus dem Startgate – klappte es mit der ganz grossen Aufholjagd nicht mehr. Erst kurz vor Schluss gelang der Bernerin das entscheidende Überholmanöver, das dem Schweizer Duo die Bronzemedaille einbrachte.
Die Medaille kommt für das Schweizer Duo überraschend. Denn Teamleader Kalle Koblet fehlt an der WM verletzungsbedingt, nachdem er sich nicht rechtzeitig von einem Riss des Syndesmosebandes erholte. Der 22-jährige Jud hat im Weltcup erst zwei Top-10-Plätze zu Buche stehen. Weil Siegenthaler aber eindrücklich bewiesen hat, wie man ein Feld von hinten aufrollt, gelang dem Duo ausgerechnet an der Heim-WM die Überraschung.
«Ich wollte diese Medaille. Gestern war ich wirklich sehr enttäuscht. Umso schöner, konnte ich die Energie heute noch einmal bündeln», sagte Siegenthaler nach dem Coup. Teamkollege Jud zeigte sich indes dankbar, dass er im Final noch einmal zeigen konnte, was in ihm steckt. Mit einer Sekunde hatte er den Rückstand dort in Grenzen halten können.
Für die beiden Boardercrosser ist die Saison nach dem Exploit an der Heim-WM noch nicht zu Ende. In Mont Sainte-Anne (CAN) stehen am kommenden Wochenende noch die beiden letzten beiden Weltcuprennen des Winters auf dem Programm.