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Freestyle-WM: Snowboardcross Medaillenhoffnung Siegenthaler – und Koblet mit Forfait

Im Snowboardcross ruhen die Hoffnungen auf Sina Siegenthaler, der einzigen Swiss-Ski-Podestfahrerin der Saison.

Es war eine tragische Nachricht, welche die Schweizer Sportwelt allgemein und die Schweizer Snowboardcross-Equipe im Besonderen an Weihnachten erschütterte: Team-Mitglied Sophie Hediger verstarb bei einem Lawinenunglück in Arosa.

Diese schreckliche Tragödie hallt natürlich noch nach, auch jetzt kurz vor der Heim-WM im Engadin. «Es ist immer noch sehr präsent», sagt Kalle Koblet, der Schweizer Teamleader bei den Männern. «Ich habe aber das Gefühl, wir konnten das als Team gut verarbeiten und sind ein Stück weit daran gewachsen.»

Für das Saisonhighlight soll deshalb der Fokus so gut wie möglich auf das Sportliche gerichtet werden, schliesslich steht eine Heim-WM an, ein wohl einmaliges Erlebnis.

Auch Wiedmer und Albrecht mit Chancen

Schaut man sich den bisherigen Saisonverlauf an, dürfte Sina Siegenthaler das heisseste Schweizer Eisen im Feuer sein. In 8 Rennen fuhr die 24-Jährige 6 Mal in die Top 10, war nie schlechter als auf Rang 13 klassiert und sorgte für den einzigen Podestplatz der Snowboardcrosser in diesem Winter – Platz 3 Anfang Februar im chinesischen Beidahu.

Ich weiss, dass es nach vorne reichen kann.
Autor: Sina Siegenthaler

«Ich bin auf dem richtigen Weg», meint Siegenthaler kurz vor der WM. Die Strecke in St. Moritz komme ihr entgegen. «Sie betont meine Stärken, ich kann hier schnell sein. Es ist ein Gleiterkurs, der Start ist nicht ganz so entscheidend wie an anderen Orten.» Sie wolle sich resultattechnisch nicht zu stark unter Druck setzen, «aber ich weiss, dass es nach vorne reichen kann.»

Programm-Hinweis

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Verfolgen Sie die Finals der Snowboardcrosser an der Freestyle-WM im Engadin am Freitag ab 11:45 Uhr live auf SRF zwei und in der SRF Sport App. Am Samstag steht der Mixed-Teamwettkampf auf dem Programm, ab 11 Uhr live bei SRF.

Nebst Siegenthaler schaffte es in dieser Saison einzig noch Noémie Wiedmer in einen Final (4. in Gudauri/GEO). Auch ihr kann ein Exploit zugetraut werden, schaffte sie es doch 5 Mal in diesem Winter in die Top 8. Aufhorchen liess zudem Aline Albrecht am vergangenen Wochenende im Montafon (AUT), als sie mit dem Vorstoss in die Halbfinals und Platz 8 ihr bestes Saisonergebnis einfuhr.

Koblet verlor den Wettlauf mit der Zeit

Bei den Männern wäre Kalle Koblet mit 6 Weltcup-Podestplätzen aktuell der erfolgreichste aktive Schweizer Snowboardcrosser. Zudem fuhr er 2024 bei der Hauptprobe auf der WM-Strecke in St. Moritz auf Rang 2. Die Titelkämpfe selbst wird der 27-Jährige nun aber schweren Herzens verpassen.

Nachdem er diese Saison noch nicht wie gewünscht auf Touren gekommen war, zog er sich zu allem Unglück beim Weltcup in Erzurum (TUR) einen Riss des Syndesmosebands zu. Bis zuletzt hoffte Koblet auf einen Start, musste nun aber kurzfristig das Handtuch werfen. Dabei liess er mit Blick auf die Qualifikation am Donnerstag nichts unversucht. «Wir haben alle Register gezogen mit Training, Physio, Hypnose.»

Lange Durststrecke

Die Schweiz wartet im Snowboardcross seit 2009 und den Podestplätzen von Olivia Nobs (2.) und Mellie Francon (3.) auf eine WM-Medaille. 2 Jahre zuvor holte Sandra Frei (2.) Edelmetall an der Heim-WM in Arosa. Endet die Durststrecke nun ebenfalls wieder vor heimischem Publikum? Man darf gespannt sein, ob der Heimvorteil zum Tragen kommt, durften doch die Swiss-Ski-Athleten vermehrt auf der Strecke auf der Corviglia trainieren.

SRF zwei, Freestyle WM-Magazin, 26.03.2025 18:25 Uhr ; 

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