- An der Freestyle-WM im Engadin müssen Nicolas Huber, Alex Lotorto, Elias Lionel Lehner und Jeremy Denda in der Big-Air-Konkurrenz der Snowboarder die Final-Ambitionen abschreiben.
- In erster Linie Huber, der Bronzegewinner von 2023, erhofft sich in der Qualifikation deutlich mehr, kann sich mit den Heim-Titelkämpfen aber nicht aussöhnen.
Die Weltmeisterschaften im Engadin werden Nicolas Huber aufgrund seiner sportlichen Leistungen nicht in bester Erinnerung bleiben. Bei seiner 5. WM-Teilnahme hingen für den 30-Jährigen wie schon im Slopestyle letzte Woche (24. in der Endabrechnung) auch im Big Air die Trauben zu hoch. In beiden Konkurrenzen sprang der Lokalmatador in der Qualifikation klar an den Final-Plätzen vorbei.
Bei der erhofften Wiedergutmachung in St. Moritz patzte Huber schon im 1. Versuch. Seinen auf dem Papier vielversprechenden Trick mit viereinhalbfacher Drehung, der im Training geglückt war, konnte er nicht stehen, da er mit etwas zu viel Rotation auf dem Brett landete. Er habe sich im entscheidenden Moment etwas verschätzt, räumte er hinterher ein.
Huber kann unter Druck das Ding nicht herumbiegen
Huber konnte sich nicht mehr aus dieser ungemütlichen Lage manövrieren, denn er stürzte mit allzu viel Rücklage auch beim nächsten Sprung. Da er sein Streichresultat schon zum Auftakt eingezogen hatte, hätte er nun aber mit einer hohen Punktzahl zwingend in die Wertung kommen müssen. Somit war das ansprechende Score aus dem finalen Run von 69,00 bloss noch Makulatur und der 16. Rang das bittere Verdikt einer enttäuschenden Heim-Vorstellung.
Der Routinier, der nicht verletzungsfrei durch die Saison gekommen war, haderte auch damit, dass nur ein Training hatte stattfinden können. Er hätte eine zweite Einheit gebraucht. «Mit diesen Voraussetzungen wusste ich, dass es schwer werden würde. Ich war aber bereit, alles zu riskieren. Doch es braucht nun mal so viel Perfektion», resümierte er.
Der Zürcher, vor 2 Jahren in dieser Disziplin im georgischen Bakuriani noch Bronzegewinner, ist der Einzige des letzten WM-Podests, der bei der Neuauflage in der Endausmarchung aussen vor bleibt. Denn Titelhalter und X-Games-Champion Taiga Hasegawa (JPN) sowie Silbergewinner Mons Roisland (NOR) klassierten sich als Vierter bzw. Dritter in den geforderten Top 5. Mit Hiroto Ogiwara lieferte ein weiterer von bereits 4 qualifizierten Japanern im 1. Durchgang der Ausscheidung den Top-Wert von 176,00.
Auch restliche Schweizer auf verlorenem Posten
Alex Lotorto, der 2. Schweizer im 1. Heat, zeigte im Vergleich zu Huber nach einem Sturz zum Start prompt eine Reaktion. Seine mit 73,00 Zählern belohnte 6.-beste Note im 2. Run konnte er bei der nötigen Aufholjagd aber nicht weiter steigern. Im Gegenteil: Mit 55,80 schlug das Pendel wieder in die andere Richtung aus, weshalb Lotorto als 12. ebenso deutlich am Final vorbeiflog.
In der 2. Qualifikations-Tranche lag die Latte auch für Elias Lionel Lehner und Jeremy Denda zu hoch. Mit 120,50 Punkten klassierte sich Denda auf Rang 11, Lehner schaffte es auf den 13. Platz (110,00 Punkte). Eine Final-Quali (sprich: eine Top-5-Klassierung im Heat) wäre für beide Schweizer einer kleineren Sensation gleichgekommen.