«Ich verstehe es noch nicht ganz», sagte der überglückliche Ryan Regez nach seinem Weltmeistertitel. «Klar war ich auf den Tag bereit. Aber dass es so aufgeht, ist unbeschreiblich.» Zum totalen Triumph brauchte es auch das nötige Glück, wie der 32-Jährige zugab. Bereits im Achtelfinal hätte seine WM nämlich vorbei sein können, nach einem Rencontre lag er weit zurück. Einzig ein Sturz des Kanadiers Gavin Rowell sorgte dafür, dass der Schweizer doch noch eine Runde weiterkam. «Das Glück hatte ich in dieser Saison bisher nicht auf meiner Seite. Deshalb nehme ich das gerne mit», sagte Regez.
Der Weltmeistertitel ist auch die Krönung eines Comebacks. Vor zwei Jahren hatte der Berner die WM noch wegen eines Kreuzbandrisses verpasst. Er kämpfte sich zurück in die Weltspitze und lieferte nun ausgerechnet an den Heim-Titelkämpfen seine beste Saisonleistung ab. «Es war ein harter und steiniger Weg. Ich bin enorm stolz, hier mit dieser Medaille zu stehen.»
Smith kennt die WM-Medaillen
Anders als Regez kannte Fanny Smith das Gefühl bereits, an einer WM zu gewinnen. Weniger emotional war die Waadtländerin deshalb aber nicht. Der Druck sei hoch gewesen, zu Hause zu performen. «Ich bin mega happy. Ich wusste, dass es eng werden wird», sagte die 32-Jährige nach ihrem Triumph.
Auch sie kommt von einer schwierigen Zeit zurück. Gerade mental seien die letzten Jahre nicht einfach gewesen. In den vergangenen Wochen hat sie aber pünktlich zur Heim-WM wieder zu ihrer Top-Form zurückgefunden. «Die Lust auf das Skifahren kommt zurück», erklärte Smith.
Für die dreifache Gesamtweltcupsiegerin geht mit dem Sieg im Engadin auch eine Wahnsinns-Serie weiter. Seit ihrem ersten Weltmeistertitel in Voss 2013 stand sie an jeder WM auf dem Podest. Gemessen an der Anzahl der WM-Medaillen ist Smith damit klar die erfolgreichste Skicrosserin. In Sachen Goldmedaillen steht ihr einzig noch die derzeit verletzte Sandra Näslund vor der Sonne. Die Schwedin konnte dreimal triumphieren.
Jetzt wird gefeiert
Sportlich haben Regez und Smith abgeliefert, jetzt gilt es, die Medaillen gebührend zu feiern. «Ich geniesse es jetzt nur noch», sagte der Berner deshalb. Beim Feiern will sich Regez an einen Kollegen aus dem Alpin-Bereich halten: «Heute gehen wir zu Boden, wie es Franjo von Allmen ausdrücken würde.» Nach dem WM-Titel kann man sich das sicher mal erlauben.