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2028 wartet die Heim-EURO Handball-Nati: Mit Coach Schmid und jungem Team weiter begeistern

Die Schweizer Handballer haben eine starke WM hinter und eine vielversprechende Zeit vor sich.

Handballteam jubelt am Spielfeldrand.
Legende: Wollen weiter ihren Weg gehen Nati-Trainer Andy Schmid und sein Team. Keystone/Til Buergy

Am Samstagabend ging für die Schweizer Handball-Nati die Weltmeisterschaft 2025 mit einem klaren Sieg über Italien zu Ende. Es war der sinnbildliche Abschluss eines überzeugenden Turniers der Schweizer, der sie in der Endabrechnung auf den 11. Schlussrang bringt – das beste Ergebnis seit dem 7. Platz bei der WM 1995 in Island.

Glücksgriff mit dem Trainer

Grossen Anteil an diesem Erfolg hat wenig überraschend Nati-Trainer Andy Schmid – und das, nachdem es bei seiner Ernennung zum Chefcoach angesichts seiner nicht vorhandenen Trainererfahrung auch Zweifel gegeben hatte. «Es gab ein paar kritische Stimmen in der Handball-Community», bestätigt SHV-Präsident Pascal Jenny.

Diese Stimmen hatten sicher ihre Berechtigung. Dass ein früherer Weltklassespieler automatisch einen Top-Trainer macht, ist keineswegs selbstverständlich. Doch Schmid hat in seiner knapp einjährigen Amtszeit als Nati-Trainer bereits bewiesen, dass er zweifellos über das notwendige Talent verfügt.

Er möchte unbedingt Erfolg haben. Dennoch schafft er es, die nötige Lockerheit zu vermitteln.
Autor: SHV-Präsident Pascal Jenny über Nati-Trainer Andy Schmid

«Er ist ehrgeizig, möchte unbedingt Erfolg haben. Das pusht ihn. Dennoch schafft er es, die nötige Lockerheit zu vermitteln. Er strahlt eine enorme Ruhe aus, die sich auf die Spieler überträgt. Zudem ist er nicht in seiner Meinung zu einem Spieler oder System festgefahren», erklärt Jenny die Stärken von Schmid.

Mit Schmid zur Heim-EURO 2028

Mit seiner Arbeit dürfte Schmid schon Begehrlichkeiten im Ausland geweckt haben. Trainer, die die Fähigkeit besitzen, das Beste aus Spielern herauszuholen, sind gefragt. Gerade die Handball-Bundesliga, in der Schmid während seiner Aktivzeit 5 Mal zum Spieler der Saison gewählt wurde, wird den Weg des Nati-Trainers genau verfolgen.

Sorgen, dass Schmid abspringen könnte, muss sich der Schweizerische Handball-Verband in der nahen Zukunft aber nicht machen. «Ich lebe so gerne in der Schweiz. Ich möchte gerne noch etwas hier bleiben. Bis zur Heim-EURO 2028 bleibe ich sicher in der Schweiz» bekräftigte Schmid im «Sportpanorama» und fügte schmunzelnd an: «Dass sich daran nichts ändert, dafür werden auch meine Frau und Kinder sorgen.»

Den Top-Nationen näherkommen

Auf Erfolge folgt eine grössere Erwartungshaltung – das ist bei der Handball-Nati nicht anders. Die Messlatte liegt nach der WM 2025 noch etwas höher. Schon vor dem Duell mit Dänemark hatte Schmid erklärt, dass die Schweiz bereits etwas näher an die Top-Nationen herangerückt sei.

Das nächste Highlight folgt mit der EURO 2026 in Dänemark, Schweden und Norwegen. Angesicht der schwierigen Quali-Gruppe – die Gegner sind Deutschland, Österreich und die Türkei – ist es möglich, dass die Schweiz die Endrunde verpasst. «Das wäre zwar sehr schade, aber wir würden uns nicht von unserem Weg abbringen lassen», so Jenny.

Schweiz mit jüngstem Team

Wohin dieser Weg führen soll, ist für Jenny klar: «Unser Ziel ist, an der Heim-EURO 2028 ein Team auf dem Feld zu haben, das begeistert.» Die Perspektiven dafür sind gerade aufgrund einer jungen, hungrigen Mannschaft vielversprechend.

An der WM stellten die Schweizer mit einem Durchschnittsalter von 24,3 Jahren das jüngste Team. Spieler wie Gino Steenaerts (Jahrgang 2005) oder Felix Aellen (2003) waren bereits Eckpfeiler. «Eine solche Reife konnte nicht erwartet werden», sagt Jenny. «Wenn ich nach vorne blicke, müssen wir fast schon sagen, dass wir 2028 um eine Medaille spielen wollen. Wieso sollte das nicht das Ziel sein, wenn wir uns so weiterentwickeln?»

SRF zwei, Sportpanorama, 26.01.2025, 18:00 Uhr ; 

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