Am Donnerstag beginnt für das Schweizer Frauen-Nationalteam in Wien die EM-Zwischenrunde. Nach drei überzeugenden Auftritten in Basel gegen die Färöer, Dänemark und zuletzt Kroatien ist die zweite Turnierphase für die Equipe von Coach Knut Ove Joa eine Art Kür. Gleichwohl will die SHV-Auswahl weiterhin überzeugen und die grossen Nationen ärgern.
Druck lastet keiner auf den Schweizerinnen. Mit dem erstmaligen Vorstoss in die Hauptrunde ist es bereits jetzt eine mehr als gelungene EM. Captain Kerstin Kündig spricht denn auch von «vier Bonusspielen», welche das Team in Wien vor der Brust habe.
Die Gegnerinnen haben es mit Deutschland (Donnerstag), Slowenien (Samstag), den Niederlanden (Montag) und Titelfavorit Norwegen (Mittwoch) in sich. Jeder Punktgewinn wäre eine Überraschung. Doch genau eine solche möchte das ehrgeizige und talentierte Schweizer Team schaffen.
Die Motivation gegen die Deutschen ist besonders gross.
Die erste Chance auf einen Exploit bietet sich den Schweizerinnen ausgerechnet gegen Deutschland (ab 15:20 Uhr live auf SRF zwei). Ausgerechnet deshalb, weil das DHB-Team bislang eigentlich stets ausser Reichweite der SHV-Auswahl lag. Dies unterstreicht auch die Bilanz aus den bisherigen Länderspielen: Von 23 Duellen verlor die Schweiz deren 21. Einzig vor 24 Jahren gab es einen Sieg.
Mit viel Selbstvertrauen zur Überraschung?
Das letzte Direktduell liegt indes bereits 8 Jahre zurück (ein 23:25 in St. Gallen). Seither – und speziell in den letzten zwei bis drei Jahren – hat sich jedoch viel getan im Schweizer Frauen-Handball. Die Deutschen, die wie die Schweizerinnen mit null Punkten zur Hauptrunde starten, spielen nicht mehr in komplett anderen Sphären.
Vom Schweizer EM-Team spielen nicht weniger als neun Spielerinnen im Ausland. Ein Quartett ist dabei in Deutschland engagiert. Eine dieser Akteurinnen ist Lisa Frey, die bei Blomberg-Lippe (Nordrhein-Westfalen) engagiert ist. «Die Motivation gegen die Deutschen ist besonders gross», sagt die Aargauer Rückraumspielerin. «Wie in den anderen Hauptrundenspielen werden wir auch gegen Deutschland der Underdog sein. Trotzdem können wir für Überraschungen sorgen.»
«Wir werden alles geben, um auch gegen Deutschland einen guten Auftritt zu zeigen», sagt Charlotte Kähr, die für den Buxtehuder SV (Niedersachsen) spielt. Das Selbstvertrauen im Team sei gross und prinzipiell wolle man jede Partie gewinnen.