«Die Bilanz ist sicher nicht positiv», sagte Nati-Trainer Michael Suter direkt nach der Niederlage gegen Mazedonien und dem Out an der Handball-EM. «Es war ein schwieriges erstes Spiel gegen Deutschland, ein magisches zweites gegen die Franzosen ... und wenn wir jetzt zum Vorrunden-Abschluss einen Punkt oder einen Sieg geholt hätten, wäre alles in Ordnung», analysierte Suter.
Aber dies ist den Schweizern am Dienstagabend in Berlin nicht gelungen, und so bleibt nach dem Ausscheiden vor allem Enttäuschung zurück. «Es ist schade», stellt auch SRF-Kommentator Stephan Liniger fest. Experte Manuel Liniger führt aus: «Das Team hat gegen Frankreich gezeigt, dass man wieder aufstehen kann, wenn man am Boden gelegen ist. Dass es am Ende im Spiel gegen Nordmazedonien, in das man meiner Meinung nach als Favorit reingegangen ist, trotzdem nicht reicht, ist sehr bitter.»
Die Hauptrunde wurde damit verfehlt, trotzdem war es laut Stephan Liniger richtig, dieses ambitionierte Ziel im Vorfeld zu formulieren: «Die Schweiz hätte das Spielermaterial dafür.» Nur: Zu wenige der diversen Bundesliga-Söldner und auch NLA-Spieler schafften es, ihr Optimum an diesem Turnier abzurufen, so Manuel Liniger.
WM-Playoffs als nächster Programmpunkt
Diese Abschluss-Niederlage ist für die Schweiz gleich doppelt bitter. Sie bedeutete nämlich nicht nur das EM-Out, sondern stellt auch eine verpasste Chance im Hinblick auf die WM-Playoffs im Mai dar. Mit nur einem Punkt mehr wäre die Nati in Lostopf 1 gesetzt gewesen und so einigen grossen Kalibern aus dem Weg gegangen. Jetzt sei Glück bei der Auslosung am 27. Januar gefragt, so SRF-Kommentator Stephan Liniger.
Die WM 2025 ist das nächste grosse Turnier, das die Schweiz anpeilt – und dort wird vieles anders sein. Andy Schmid, der beste Schweizer Handballer der Geschichte und neu auch Nati-Rekordtorschütze, wird bereits ab diesem Sommer nicht mehr auf dem Feld, sondern an der Seitenlinie stehen.
«Klar, Schmid wird als Spieler fehlen», erklärt Stephan Liniger. «Aber ich sehe das auch als grosse Chance, er bleibt der Nati ja erhalten. Ich bin gespannt, wie er es angeht, um das Team zu formen.»
Potenzial ist in der Mannschaft definitiv vorhanden, und im Hinblick auf diese WM 2025 und dann insbesondere auch auf die Heim-EM 2028 gilt es, dieses zu entfalten. «Ich bin zuversichtlich», meint Manuel Liniger, «mit dieser Mischung aus Schmid als Trainer und den hoffnungsvollen Spielern ist etwas möglich. Es wird eine spannende Reise.»