Am Samstag stehen die Cupfinals im Schweizer Handball auf dem Programm. Sowohl bei den Frauen, wo sich in Gümligen der LK Zug und Brühl messen, als auch bei den Männern – ebenfalls in Gümligen duellieren sich die Kadetten Schaffhausen und der RTV Basel – sind die Favoritenrollen äusserst klar verteilt.
Ein Triumph der Zugerinnen wäre überraschend. Die Zentralschweizerinnen liegen in der Finalrunde abgeschlagen am Tabellenende der Liga und hoffen auf den Exploit im Pokal. Wobei die Generalprobe glückte: Im 2. Spiel der Finalrunde bodigte man Brühl trotz 3-Tore-Rückstand zur Pause noch 31:29. Leah Stutz zeichnete sich mit 9 Toren aus 11 Versuchen aus, Goalie Dominique Huber glänzte mit einer Abwehrquote von 33 Prozent.
Brühl peilt derweil nebst der Titelverteidigung das neuerliche Double an. In der Finalrunde liegt man auf Rang 1, neben dem 12. Cup-Titel soll der 33. Meistertitel her. Im Pokal wäre es der 3. Triumph in Serie. Schon von 2002 bis 2004 und 2008 bis 2010 gelang das den St. Gallerinnen. Doch trotz Tabellenführung in der Finalrunde schlichen sich in den letzten Wochen Fehler im Spiel der Brühlerinnen ein – wie eben im Direktduell mit Zug. Zudem schlug die Verletzungshexe zu, zuletzt musste man auf 4 Stammspielerinnen verzichten.
Bei den Männern ist die Favoritenrolle noch klarer verteilt. Während die Kadetten Schaffhausen die Hauptrunde als klarer Leader abschlossen, agiert der RTV 1879 Basel eine Liga tiefer – und musste sich dort in der Qualifikationsphase tabellarisch auch noch Stäfa geschlagen geben. Am Rheinknie kämpft man um den Aufstieg ins Oberhaus. Für die Basler wäre es zudem – während der amtierende Meister Kadetten Schaffhausen sein Palmarès kaum mehr zu überschauen vermag – der erste nationale Titel seit 40 Jahren.
Die Spielerinnen vom LK Zug haben es in der Meisterschaft bewiesen: In den mindestens 60 Minuten ist alles möglich. Und auch bei den Männern hat Underdog Basel nichts zu verlieren. Heisst in der Endabrechnung, dass wir uns auf packende Cupfinals freuen dürfen.