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Spielerinnen beschenken Coach Trainer Joa wünschte sich den Wien-Trip – und er bekam ihn

Nach dem kapitalen 26:22-Sieg der Schweizer Handballerinnen an der EM ist die Freude über die Hauptrunden-Quali riesig.

Viele Wünsche hatte Knut Ove Joa am Dienstag nicht zu seinem 48. Geburtstag. Genau gesagt, war es nur einer. «Ich habe meinen Spielerinnen gesagt: Ich möchte nur ein Geschenk. Und zwar, dass wir morgen in einem Flugzeug nach Wien sitzen», sagt der glückliche Coach des Schweizer Frauen-Nationalteams am Dienstagabend in der Basler St. Jakobshalle ins SRF-Mikrofon.

Und seine Spielerinnen taten Joa den Gefallen. Mit einer starken Leistung schlugen sie Kroatien im letzten EM-Gruppenspiel mit 26:22 und zogen damit in die Hauptrunde ein. Diese beginnt am Mittwoch. Die Schweizerinnen bestreiten alle ihre Partien in Wien. Am Donnerstag fliegt die Equipe mit ihrem Coach an Bord in die österreichische Hauptstadt.

Schüpbach und das Urvertrauen

Es war ein reifer Auftritt dieser jungen Schweizer Equipe, die vor 2 Jahren bei der EM-Premiere noch nach einem 26:26 gegen Kroatien in der Vorrunde gescheitert war. Dieses Mal klappte es mit dem Einzug in die zweite Turnier-Phase.

Torhüterin Lea Schüpbach, welche die Kroatinnen in der ersten Viertelstunde mit ihren Paraden fast zur Verzweiflung gebracht hatte, meinte: «Ich hatte nie Angst und immer volles Vertrauen.» Dies hätte sich auch nicht geändert, als der einstige 9-Tore-Vorsprung in der 2. Halbzeit immer kleiner wurde, so Schüpbach: «Das Team hat es super gemacht.»

Kaderbreite und Heimkulisse als Erfolgsfaktoren

Eine erstaunliche Leistung zeigte auch Era Baumann. Die erst 17-jährige Flügelspielerin von GC Amicitia Zürich war mit 6 Treffern (aus 7 Versuchen) zusammen mit Tabea Schmid die Schweizer Topskorerin.

«Es ist absolut surreal, ich checke im Moment gar nichts mehr. All diese Emotionen mit diesem grandiosen Team sind unglaublich», gab Baumann zu Protokoll und hob die Breite im Team hervor: «Über die letzten paar Jahre ist die Breite im Team viel besser geworden.» So habe man den kurzfristigen Ausfall von Alessia Riner, die krank im Hotel geblieben war, gut kompensieren können.

Ein weiterer Schweizer Erfolgsfaktor, so Kreisläuferin Schmid, war der Heimvorteil. «Diese unglaubliche Heimkulisse hat uns durch alle Partien getragen, vor allem wenn es eng wurde. Einen solchen Heimvorteil haben wir in unseren Karrieren noch nie erlebt.»

Mit diesem Vorteil ist es nun zwar vorbei, in Basel finden keine EM-Spiele mehr statt. Aber auch in Österreichs Hauptstadt dürften zahlreiche Schweizer Supporter vor Ort sein. Vor dem Hauptrunden-Auftakt am Donnerstag gegen Deutschland löst aber am Mittwoch Joa sein Geburtstagsgeschenk ein: den Flug mit seinen Spielerinnen nach Wien.

Übersicht

SRF zwei, sportlive, 3.12.24, 20:10 Uhr ; 

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