Beim Duell der Schweizer Handball-Nati mit den übermächtigen Dänen ist das eingetroffen, mit dem man schon im Vorhinein hatte rechnen müssen. Im dänischen Herning blieben die Schweizer gegen den hochfavorisierten Co-Gastgeber ohne Chance, unterlagen mit 28:39.
Nicht vollends zufrieden
Trotz dem Wissen, dass man es soeben mit der weltbesten Nation zu tun gehabt hatte, machte sich im Schweizer Lager erstmal Enttäuschung breit. Nati-Trainer Andy Schmid, der sich noch gewünscht hatte, zumindest bis zur Pause mithalten zu können, ärgerte sich besonders über die Startphase: «In den ersten 10 Minuten liessen wir 3, 4 klare Chancen liegen, um in Führung zu gehen und das Spiel länger offener zu gestalten.»
Doch weil die Schweizer am herausragenden Goalie Emil Nielsen verzweifelten und auf der Gegenseite Nikola Portner trotz 10 Paraden 18 Mal hinter sich greifen musste, war das Verdikt zur Pause mit 11:18 schon eindeutig. «Wir können mit uns nicht ganz zufrieden sein. Gewisse Sachen, die wir angeschaut hatten, konnten wir nicht umsetzen», erklärte Felix Aellen, mit 5 Toren gemeinsam mit Noam Leopold Top-Torschütze der Schweiz.
Ein mutiger Auftritt
Neben dem Frust ob der Niederlage mit 11 Toren Differenz und dem gleichzeitigen Out in der WM-Hauptrunde wussten die Schweizer das Spiel gegen den dreifachen Weltmeister Dänemark aber auch realistisch einzuschätzen. «Es war teilweise eine andere Sportart», musste Schmid zugeben. «Manchmal muss man einfach akzeptieren, dass der Gegner besser ist. Wir machten kaum technische Fehler, waren mutig und verkauften uns teuer.»
Wir wussten vor dem Spiel, dass wir besser sind. Aber die Schweiz hat es gut gemacht.
Derselben Meinung war auch Schmids guter Freund und Mentor Nikolaj Jacobsen, Dänemarks Nationalcoach: «Die Schweizer haben es gut gemacht und alles probiert. Sie spielten nach vorne und wollten uns zu Fehlern zwingen. Wir wussten vor dem Spiel, dass wir besser sind, aber die Schweiz hat es richtig gut gemacht.»
Und dass Welthandballer Mathias Gidsel, für einmal «nur» mit 6 Treffern, nicht wie von den Dänen gewünscht zur Geltung kam, war Jacobsen gerade recht: «Die Schweizer haben ihn gut aus dem Spiel genommen. Dadurch konnte er aber auch seine Kräfte etwas sparen.» Diese wird Gidsel noch brauchen – schliesslich soll für Dänemark der 4. WM-Titel in Folge herausschauen.