Laurien van der Graaff wollte lange nicht wirklich gewinnen. «Ich habe plötzlich gemerkt, dass ich Angst habe, im Rennen vorne zu liegen», gesteht die Davoserin im Insta-Live. Siege würden sie auf eine ihr unliebsame Art blossstellen. «Wenn du gewinnst, passieren viele Sachen, über die du keine Kontrolle hast.»
Diese Angst legte sie im 2. Teil ihrer Karriere ab und holte Ende 2017 in der Lenzerheide mit 30 Jahren ihren 1. Weltcup-Sieg.
Wacklige Fussball-Künste
Die gebürtige Niederländerin zeigt auch neben der Loipe viel Talent: «Was viele nicht wissen: Ich habe sehr lange Fussball gespielt.» Eine Kostprobe will die 32-Jährige dann aber nicht geben: «Es hat mir hier doch zu viele Dinge, die kaputt gehen könnten», sagt sie lachend.
Weniger zu lachen gibt ihr die aktuelle Pandemie-Situation: «Man fragt sich natürlich, ob man überhaupt noch trainieren soll». Meldungen wie die der bestätigten Rad-WM würden sie dafür positiv stimmen. Und schlechte News ausblenden kann van der Graaff: «Deshalb lebe ich hier in den Bergen, da ist das einfacher.»