Die letzte Langlaufsaison – sie war eine der Überraschungen für Nadine Fähndrich. Da war etwa ihr Exploit Ende Januar in Goms, als die Sprintspezialistin über 20 km Freistil aufs Podest lief. Dann wurde Fähndrich überrascht: Mitte Februar musste sie in Canmore (CAN) ein Rennen aufgeben. Grund dafür waren «gutartige Herzrhythmusstörungen», worauf eine Operation folgte, der sich die 28-Jährige unterziehen musste.
Das letzte Wort in Sachen Überraschungen hatte dann wieder Fähndrich: Bei ihrem überraschend frühen Comeback sprintete sie Mitte März in Drammen (NOR) auf den 5. Rang. Es ist zu vermuten, dass die Luzernerin in der bevorstehenden Saison auf eine derartige Achterbahnfahrt verzichten kann.
Ohne Extraschläge extra motiviert
Das Sommertraining lässt erste positive Schlüsse zu: «Die Operation hatte kaum Einfluss auf mein Training.» Ohne die Extraschläge, die aus den Herzrhythmusstörungen hervorgingen und zu Herzrasen führten, fühle sie sich entspannter. Sie denke kaum mehr an die Sorgen aus der Vergangenheit.
Die Saison der Nordischen wird am letzten November-Wochenende im finnischen Ruka lanciert. Saisonhöhepunkt ist die Nordische Ski-WM 2025 ab dem 26. Februar in Trondheim. Die Vorfreude bei Fähndrich ist riesig. Nach den Corona-bedingten Geisterspielen 2021 in Oberstdorf und dem überschaubaren Zuschaueraufmarsch 2023 in Planica rechnet sie im Langlauf-begeisterten Norwegen mit grossartiger Stimmung.
Feiert Fähndrich demnächst ihren 4. Weltcupsieg?
Noch sei sie etwas entfernt von der Topform, erklärt Fähndrich. Doch mit dem Fokus im Training auf hohe Intensität will sie rechtzeitig wieder mit den Weltbesten mitsprinten können. Trotz Rang 3 im Distanzrennen in Goms liege das Hauptaugenmerk weiterhin auf dem Sprint.
Vielleicht feiert die explosive Sprinterin ohne die Sorgen ums Herz dann ihren ersten Weltcupsieg seit Davos 2022. Das wäre – ganz im Gegensatz zu den so unterschiedlichen Erlebnissen in der Vorsaison – keine grosse Überraschung.