Mit kräftigen Stockstössen und langen Schritten zog Frida Karlsson das Tempo auf den letzten 500 Metern – bei schwierigsten Schneebedingungen – noch einmal an. Die Schwedin wollte kurz vor dem Ziel die entscheidende Lücke zu den beiden Norwegerinnen Heidi Weng und Therese Johaug aufreissen lassen. Und es gelang: Nach über 2:24 Stunden und 50 km durfte sich Karlsson über ihr erstes Gold an der Nordischen Ski-WM in Trondheim (NOR) freuen. Weng holte schliesslich Silber, Bronze ging an Johaug.
Johaug verpasst ihr grosses Ziel
Speziell für Johaug kommt diese Bronzemedaille einer Enttäuschung gleich. Nachdem die 10-fache Einzel-Weltmeisterin bereits im Skiathlon und über 10 km klassisch einer Schwedin – beide Male Ebba Andersson – den Vortritt lassen musste, platzte nun auch ihr grosser Traum von Heim-Gold bei der WM-Premiere über 50 km. Die mittlerweile 36-Jährige war extra für diese Weltmeisterschaften nach der Geburt ihrer Tochter und einer insgesamt zweijährigen Langlauf-Pause in den Weltcup zurückgekehrt.
Die Schwedinnen räumten auf dem Territorium ihrer grössten Konkurrentinnen derweil im grossen Stil ab. Sämtliche 6 (!) Goldmedaillen bei diesen Titelkämpfen gingen auf das schwedische Konto. Da fiel selbst der Sturz von Andersson rund 3 Kilometer vor Schluss, der sie womöglich um eine weitere WM-Medaille brachte, nicht allzu gross ins Gewicht.
Kälin erneut stark unterwegs
Auch aus Schweizer Sicht war die prestigeträchtige Premiere ein Erfolg. Nadja Kälin, die bereits in den Rennen zuvor mit den Plätzen 6 und 8 überzeugt hatte, erreichte das Ziel erneut als 8. Die Engadinerin teilte sich den Wettkampf perfekt ein und konnte auf der zweiten Streckenhälfte noch einmal einige Plätze gutmachen.