«Ich dachte eigentlich, dass ich der Stärkste der Gruppe bin.» Ein leicht stinkiger Beda Klee trauerte am Donnerstag im Davoser Zielraum dem knapp verpassten Podestplatz nach – und stellte mit dieser Aussage sein aktuell immenses Selbstvertrauen unter Beweis.
Noch vor diesem Winter konnte er von einem Top-10-Platz im Einzel nur träumen, nun steht er bereits bei 4 solcher Resultate. «Bei ihm stimmt im Moment sehr viel zusammen», bestätigt auch der Schweizer Langlauf-Chef Lars Brönnimann.
Falsche Spurwahl
Auf der 5. Etappe der Tour de Ski kämpfte Klee auf der Zielgeraden in einer Vierergruppe um den letzten verbliebenen Podestplatz. Am Ende schaute in der Verfolgung «nur» Platz 6 heraus, der plötzlich überaus ambitionierte Toggenburger regte sich sichtlich auf.
«Ich habe es am Schluss einfach verkackt», wählte der Toggenburger kurz vor Start der Liveübertragung gegenüber Experte Dario Cologna deutliche Worte, im offiziellen Interview hatte er bereits die Analyse parat: «Es war die falsche Wahl der Spur.» Etwas Relativierung fand Klee dann doch: «Es ist ja auch schön, wenn ich mich über einen 6. Platz aufregen kann.»
Nur 4 Sekunden Rückstand
Dank den Plätzen 6 und 7 (beide Toblach) sowie Rang 6 in Davos reist der 27-Jährige nun als Gesamt-Sechster nach Val di Fiemme, wo am Wochenende zum Tour-Abschluss noch 2 Rennen anstehen. Im Visier hat Klee das Podest der Gesamtwertung: Es fehlen ihm nur 4 Sekunden auf Rang 3.
«Nach vorne ist für ihn alles offen», ist auch Brönnimann zuversichtlich. «Der klassische 15er am Samstag liegt ihm sehr gut.» Das Highlight der Tour de Ski steht dann wie immer am Sonntag mit dem kräftezehrenden Finale auf die Alpe Cermis an. Auf die Tortur angesprochen, weicht Klee gekonnt aus: «Zuerst ist noch das klassische Rennen über 15 km, wo ich hoffentlich das in Davos Verpasste nachholen kann.»