- Für Marcel Hug ist es wie schon über 5000 m drei Tage später auch über 1500 m an den Paralympics in Paris Silber geworden.
- Gegen den unwiderstehlichen Antritt des Chinesen Jin Hua auf der letzten Bahnrunde bleibt der Thurgauer chancenlos.
- Der Rollstuhl-Athlet rettet aber seine 14. paralympische Medaille ins Ziel, die Schweiz steht an den Spielen 2024 nun schon bei deren 9.
- Am Dienstagmorgen sorgte Catherine Debrunner über 1500 m in der Kategorie T53/54 für den totalen Triumph.
Marcel Hug hatte vor 3 Jahren in Tokio mit 4 goldenen Medaillen unglaublich stark vorgelegt. 3 Jahre später ist er in der französischen Metropole nicht mehr ganz so unwiderstehlich unterwegs. Entsprechend fand er nach dem Rennen über 5000 m auch über die 1500-m-Distanz einen Bezwinger. Diesmal stand Jin Hua dem Thurgauer klar vor der Sonne.
Mitten in seinen 6. Paralympics in Paris steht der Rollstuhl-Athlet nun bei dieser imposanten Paralympics-Ausbeute: 14 Medaillen, 6 davon in goldener Ausführung. Was für viele in der Aussenwahrnehmung als leise Enttäuschung abgetan werden mag, will er selbst nicht gelten lassen. So beteuerte der 38-Jährige und älteste Athlet im Final-Feld: «Es fühlt sich gut an. Ich habe heute definitiv Silber gewonnen und nicht Gold verloren.»
Dennoch liess Hug seinen Ehrgeiz sogleich wieder durchblicken. «Einmal möchte ich hier schon noch Gold gewinnen.» Zwei Chancen bleiben bis zum kommenden Sonntag – über 800 m und zum Abschluss im Marathon, wo er je als Titelhalter ins Rennen geht und seinen Status zementieren möchte.
Gegen diesen Kick war kein Kraut gewachsen
Über 1500 m spannte ein chinesisches Trio von Beginn weg zusammen. Dahinter brachte sich der Schweizer in einem taktischen Rennen zunehmend in bessere Position, konnte sich aber nie an die Spitze setzen. Auf der letzten Runde explodierte dann Jin geradezu und überraschte alle mit einem unglaublichen Antritt.
Dahinter tat sich schnell eine grosse Lücke auf. «Er ist sackstark gefahren und konnte ankicken», musste Hug anerkennen. Was ganz zuvorderst sehr leicht aussah, traf in diesem Moment überhaupt nicht mehr auf den Schweizer zu. Dieser hatte auf den letzten rund 300 Metern enorm zu kämpfen. «Meine Arme wurden mega schwer und sind bis zum Ende fast abgefallen», sagte er.
Der Ostschweizer konnte an Position 2 knapp eine Sekunde ins Ziel retten. Hinter ihm holte Dai Yunqiang (CHN) die bronzene Auszeichnung.