- Jai Hindley fährt in Laruns zu einem Solo-Sieg. Hinter dem Australier komplettieren Giulio Ciccone (ITA) und Felix Gall (AUT) das Podest.
- Hindley erobert mit seinem Sieg das «Maillot jaune».
- Jonas Vingegaard distanziert Tadej Pogacar um rund eine Minute.
Am Ende wurde Jai Hindley für seine Anstrengungen auf der 162,7 km langen Pyrenäen-Etappe von Pau nach Laruns belohnt. Der Bora-Hansgrohe-Fahrer feierte einen der grössten Erfolge seiner Karriere. Früh vor dem Ziel wagte er die Flucht und zog es solo durch. Am Schluss hatte er einen Vorsprung von 32 Sekunden auf Giulio Ciccone (Lidl-Trek) und Felix Gall (Ag2r Citroën Team). Zum ersten Mal seit 2018 siegte in Laruns damit kein Slowene. Durch den grossen Abstand auf Adam Yates (UAE Team Emirates) schnappte sich Hindley auch gleich das «Maillot jaune».
Favoritensterben auf den letzten 20 Kilometern
Auf dem Col de Marie Blanque trennte sich die Spreu vom Weizen. Das Feld, welches bis auf 2 Fluchtgruppen ziemlich kompakt war, wurde plötzlich gesprengt. Gleich mehrere Fahrer mussten abreissen lassen, darunter auch grosse Namen wie Tadej Pogacar, Adam Yates (beide UAE Team Emirates) und Wout van Aert (Jumbo-Visma). Bei letzterem war es aber anzunehmen, da der Belgier nicht als Kletterer bekannt ist.
Hervor tun konnten sich aber Rennsieger Hindley und Vorjahressieger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma): Hindley liess seinen Ausreisserkollegen Gall einfach am Berg stehen und sicherte sich die letzten Bergwertungspunkte.
Vingegaard versuchte Hindley zu stellen und liess bei seinem Antritt Pogacar, den Mitfavoriten auf den Gesamtsieg, hinter sich. Auf dem Flachstück vor dem Ziel machte dann Vingegaard richtig Tempo und holte am Ende einen Vorsprung von 53 Sekunden auf den Slowenen heraus. Diese dürften im späteren Verlauf der Tour noch viel wert sein.
Nebel sorgte für knifflige Abfahrt
In der Abfahrt vom Col de Soudet konnten die Fahrer nicht Vollgas geben. Die Wetterbedingungen liessen dies nicht zu. Zum einen war die Strecke vom Regen noch zu nass, zum anderen hielt sich vor allem im oberen Teil ein hartnäckiger Nebel. Der Österreicher Gall, welcher die Bergpunkte solo holte, liess sich deswegen auch wieder von den Verfolgern einholen.
Die Rennleitung verzichtete darauf, das Rennen zu neutralisieren und so das Risiko zu vermindern.
So geht es weiter
Für die Fahrer gibt es keine Verschnaufpause. Das 6. Teilstück von Tarbes nach Cauterets-Cambasque verlangt den Teams gleich nochmals alles ab. Das Einrollen beginnt zwar noch gemächlich, doch nach rund 50 km werden die Sprinter sich für die Sprintwertung in Sarrancolin in Position bringen.
Danach kommt der erste Anstieg der Kategorie 1 auf den Col d’Aspin. Die eigentliche Prüfung ist dann aber der höllische Aufstieg auf den Tourmalet, der während 17 Kilometern eine Steigung von durchschnittlich 7,5 Prozent aufweist. Der Tagessieger wird dann nach 145 km und einem letzten Anstieg nach Camberet gekürt.