- Remco Evenepoel gewinnt das Zeitfahren zum Auftakt des Giro d'Italia überlegen.
- Der Belgier aus dem Soudal-QuickStep-Team ist damit erster Träger der Maglia Rosa.
- Stefan Küng verliert 43 Sekunden auf den Tagessieger und belegt Rang 5.
Für Stefan Küng ist der Traum von der Maglia Rosa geplatzt. Der Ostschweizer hatte sich für das 19,6 km lange Zeitfahren an der Adriaküste viel vorgenommen. Doch statt als erster Schweizer seit Alex Zülle 1998 ins rosa Trikot zu schlüpfen, musste sich der Groupama-FDJ-Profi mit dem 5. Rang begnügen.
Dass es mit dem erhofften Sieg nicht klappen wird, zeichnete sich früh ab. Unmittelbar vor Küng waren Remco Evenepoel und Primoz Roglic (Jumbo-Visma) gestartet – und insbesondere Ersterer drückte kräftig aufs Gaspedal. Bei der ersten Zwischenzeit wies Küng bereits einen Rückstand von 22 Sekunden auf den belgischen Strassenweltmeister auf.
Bis ins Ziel kamen beim Schweizer noch einmal 21 Sekunden drauf. Mit gesamthaft 43 Sekunden Rückstand war Küng gleich schnell unterwegs wie Roglic, der wie Evenepoel zu den Favoriten auf den Gesamtsieg gehört. Der Slowene reihte sich auf Rang 6 direkt hinter Küng ein.
«Ich stecke jetzt überhaupt nicht den Kopf in den Sand. Es gibt ein paar interessante Etappen und vor allem am Sonntag in einer Woche das lange Zeitfahren. Ich glaube, bis dahin werden meine Beine noch besser werden», sagte Küng nach dem Start in den Giro.
Evenepoel in Topform
Während Roglic in Sachen Gesamtklassement bereits zum Auftakt einen kleinen Dämpfer hinnehmen musste, untermauerte Evenepoel seine Ambitionen. Der letztjährige Vuelta-Sieger hatte 2021 mit dem Giro seine erste Grand Tour bestritten, beendete die Rundfahrt damals allerdings nicht.
Am besten mit Evenepoel mithalten konnten auf den knapp 20 km von Fossacesia Marina nach Ortona Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Joao Almeida (UAE Team Emirates). Der Italiener büsste 22 Sekunden auf den Belgier ein, der Portugiese 29.
Der zweite Schweizer am Start, Fabian Lienhard, belegte im 176 köpfigen Starterfeld Rang 136. Der Teamkollege von Küng verlor 3:11 Minuten auf die Tagesbestzeit.
So geht's weiter
Die 2. Etappe am Sonntag führt über 202 km von Teramo nach San Salvo. Die Strecke beinhaltet kaum Schwierigkeiten, entsprechend werden wohl die Sprintspezialisten eine Chance auf den Tagessieg bekommen.