Der Status eines Nationalteams ist gewöhnlich hoch. Ob Fussball, Eishockey oder Handball: Ihm gehören die herausragendsten Vertreter des Landes an, die Plätze sind begehrt, die Athleten namhaft und sportlich voll im Saft.
Im Radsport füllt das hiesige Nationalteam, das gegenwärtig die Tour de Suisse bereichert, eine komplett unterschiedliche Rolle aus. Hier sind unter der Schweizer Flagge 7 Strassen-Fahrer vereinigt, die in ihrem Sport (noch) ein unbeschriebenes Blatt sind. Keiner von ihnen besitzt einen Vertrag auf höchster Profistufe.
Eine Win-win-Situation für beide
Erst eine Regeländerung des Rad-Weltverbandes UCI eröffnete Swiss Cycling diese Option. Schon früher im Jahr durfte deshalb eine Landes-Auswahl mit einer Wildcard an die Tour de Romandie entsandt werden.
Der Verband versteht das Engagement als Fördermassnahme mit Blick auf die Heim-Weltmeisterschaften 2020 in Martigny und 2024 in Zürich. Sportdirektor Thomas Peter verweist auf «eine Riesenchance für diese Athleten».
Das Ziel dahinter ist, die Anzahl Schweizer Athleten auf der World Tour zu erhöhen.
Tatsächlich steckt folgende Absicht dahinter: Athleten aus dem zweiten Glied sollen sich im Rampenlicht aufdrängen. Sie sollen erfahren, was es braucht, um auf dem World-Tour-Level mithalten zu können und sich das Rüstzeug dafür holen.
Im Audio-Beitrag oben sprechen Roland Thalmann (25) und Claudio Imhof (28), zwei Mitglieder des Nationalteams, über ihre Chance. Beide hoffen, dass die 83. Tour de Suisse ihr Sprungbrett zum späten Durchbruch wird.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 17.06.2019 15:35 Uhr