- Zum Auftakt der Rad-EM in Belgien holt Edoardo Affini (ITA) Gold im Zeitfahren.
- Stefan Küng fehlen knapp 10 Sekunden zu Gold, der Thurgauer gewinnt Silber.
- Stefan Bissegger bleibt ohne Medaille.
- Im Frauen-Rennen verpassen die Schweizerinnen die Top 10.
Stefan Küng hat seine 3. EM-Goldmedaille im Zeitfahren nach 2020 und 2021 knapp verpasst. Der Thurgauer musste sich in Limburg (BEL) um 9,60 Sekunden dem Italiener Edoardo Affini geschlagen geben.
Zu Beginn der 31,2 km langen, mehrheitlich flachen Strecke lag Küng noch vor Affini. Doch je länger das Rennen dauerte, desto mehr büsste der Schweizer auf seinen Gold-Konkurrenten ein. Hinter Küng klassierte sich mit Mattia Cataneo (+ 19,67 Sekunden) ein weiterer Italiener.
Bissegger ohne Medaillenchance
Für Küng ist es der 2. Podestplatz in einem wichtigen Zeitfahren binnen vier Tagen. Am Sonntag hatte der 30-Jährige zum Abschluss der Spanien-Rundfahrt das Zeitfahren gewonnen und damit seinen 1. Sieg an einer grossen Tour gefeiert.
Stefan Bissegger, der Zeitfahr-Europameister von 2022, verpasste die Top 10 hingegen und klassierte sich mit 1:30 Minuten Rückstand nur als Zwölfter. Der Silbermedaillengewinner vom Vorjahr ging als Letzter auf die Strecke und hatte zu Beginn aufgrund von einsetzendem Regen die schlechtesten Bedingungen aller Fahrer.
Albasini hadert mit dem Regen, Küng nicht
Auch Küng, der drei Minuten vor seinem Landsmann auf die Strecke gegangen war, wurde vom Wetter sicher nicht begünstigt.
Doch der Silbergewinner wollte das verpasste Gold nicht daran festmachen. «Der Regen hat alles schwieriger gemacht», hielt Küng zwar fest, aber: «Hinten raus hatte ich schlicht den Speed nicht mehr. Und den brauchts nun mal. So ist mir Edoardo Sekunde um Sekunde davongefahren.» Affini hatte das Rennen acht Minuten vor Küng unter die Räder genommen.
Mehr als Küng haderte hingegen Nationaltrainer Michael Albasini mit dem Wetter. Der ehemalige Radprofi sagte: «Wir müssen heute dem Regen die Schuld geben. Vor allem Stefan Bissegger hat er den Wind aus den Segeln genommen. Stefan musste die technischen Passagen sehr, sehr vorsichtig fahren.»
Viele Top-Cracks fehlten
Elf Tage vor dem WM-Zeitfahren in Zürich liessen zahlreiche Topfahrer die Hauptprobe aus. Unter anderem nicht am Start waren die Medaillengewinner der Olympischen Spiele in Paris – Remco Evenepoel, Filippo Ganna und Wout van Aert.
Kopecky siegt, Schweizerinnen zurück
Im Zeitfahren der Frauen blieben die Schweizer Spitzenplätze in Abwesenheit von Marlen Reusser wie erwartet aus. Elena Hartmann belegte den 14. Platz, Noemi Rüegg den 16. Platz unter 27 Starterinnen. Gold sicherte sich mit grossem Vorsprung Lotte Kopecky aus Belgien.