- Nicht der bisherige Leader Rohan Dennis, sondern Alexander Wlassow gewinnt die 75. Tour de Romandie.
- Gino Mäder zeigt ein starkes Bergzeitfahren hinauf nach Villars und beendet die Tour auf Rang 2.
- Den Tagessieg sichert sich Wlassow vor dem Deutschen Simon Geschke und Mäder.
Mit 19 Fahrern innerhalb von bloss 65 Sekunden in der Gesamtwertung war vor dem finalen Bergzeitfahren in der Tour de Romandie Hochspannung angesagt. Auf der 15,8 km langen Strecke mit ihren knapp 900 zu bewältigenden Höhenmetern von Aigle hinauf nach Villars sollte sich die Spreu vom Weizen trennen. Und das tat sie. Aber nicht nach dem Gusto von Leader Rohan Dennis.
Der Australier musste das Leadertrikot, das er auf der 1. Etappe übernommen hatte, bei letzter Gelegenheit noch abgeben. Und zwar an Alexander Wlassow. Der Russe vom deutschen Team Bora-Hansgrohe holte seinen Rückstand von 18 Sekunden locker auf und preschte dank der schnellsten Zeit des Tages ganz an die Spitze vor. Für den zweifachen Zeitfahr-Weltmeister Dennis blieb nach dem 22. Etappenplatz nur der enttäuschende 8. Rang in der Gesamtwertung.
Mäder prescht auf das Podest vor
Hinter Wlassow sicherte sich der Schweizer Gino Mäder mit 50 Sekunden Rückstand den hervorragenden 2. Gesamtrang. Der Berner vom Team Bahrain-Victorious hatte die letzte Etappe nur von Position 6 in Angriff genommen, überholte aber dank der drittbesten Zeit des Tages im Rundfahrtsklassement noch Lucas Plapp (AUS), Ben O'Connor (AUS), Juan Ayuso (ESP) und eben Dennis. Gesamtdritter wurde der Deutsche Simon Geschke, der die Etappe 5 Sekunden vor Mäder auf dem 2. Platz beendete (31 Sekunden hinter Wlassow).
Wenn man zu Hause an der Tour de Romandie die Möglichkeit hat, auf das Podest zu fahren, dann muss man ‹all-in› gehen.
Für Mäder ist der 2. Platz bei der Tour de Romandie – dem ersten Podestplatz eines Schweizers seit Fabian Jeker (2.) vor 18 Jahren – ein weiteres Highlight in seiner noch jungen Karriere. Der 25-Jährige hat schon einen 5. Platz in der Gesamtwertung bei der Vuelta 2021 sowie Etappensiege beim Giro d'Italia und der Tour de Suisse (beide 2021) vorzuweisen.
Er sei «etwas überwältigt», sagte Mäder im Ziel. Er sei volles Risiko gegangen, denn «wenn man zu Hause an der Tour de Romandie die Möglichkeit hat, auf das Podest zu fahren, dann muss man ‹all-in› gehen». Nun gönnt sich Mäder ein paar freie Tage. Danach stehen für ihn mit der Tour de Suisse und der Tour de France weitere Saison-Höhepunkte auf dem Programm.