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Eritreer gewinnt 3. TdF-Etappe Girmays Sieg für die Geschichte – und für einen ganzen Kontinent

Zwei Jahre nach seinem Giro-Etappensieg hat Biniam Girmay auch an der Tour de France Historisches geschafft.

Biniam Girmay feiert in Turin mit den Fans.
Legende: Löste wohl auch in seiner Heimat Jubelstürme aus Biniam Girmay feiert in Turin mit den Fans. imago images/Photo News/Jan De Meuleneir

Nach seinem grössten Karriereerfolg flossen bei Biniam Girmay die Tränen. Der 24-Jährige aus Eritrea feierte als erster Radprofi des afrikanischen Landes einen Erfolg bei der Tour de France. Der Sprintspezialist aus dem belgischen Intermarché-Team fand zunächst kaum Worte für seinen Triumph. «Ich kann es nicht glauben, bei meiner zweiten Teilnahme bei der Tour de France zu gewinnen», sagte er nach dem Rennen.

Der gläubige Mann bedankte sich bei Gott, widmete den Sieg seinen Landsleuten und seiner Familie. «Es bedeutet mir viel, besonders für den Kontinent», sagte er überglücklich.

Video
Girmay: «Das ist für alle Afrikaner» (engl.)
Aus Sport-Clip vom 01.07.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 13 Sekunden.

Girmay entschied die 3. Etappe von Piacenza in die norditalienische Metropole Turin in einem hektischen Schlussspurt vor dem Kolumbianer Fernando Gaviria und dem Belgier Arnaud de Lie überraschend für sich. Auf den letzten Metern arbeitete er sich vom 10. Platz an die Spitze vor. Es war der erste Sieg für das Intermarché-Team. Beim Teambus herrschte Partystimmung, jeder wollte dem Eritreer gratulieren.

Sportdirektor Aike Visbeek schwärmte: «Das ist sehr wichtig für sein ganzes Land.» Er hoffte, dass durch den «Botschafter» Girmay mehr Menschen aus seiner Heimat zum Radsport gelangten.

Einst im Entwicklungsprogramm der UCI

Der Junge aus Asmara, ausgezogen aus einem der ärmsten Länder der Welt, um seinen Traum zu leben, hat es tatsächlich geschafft und für ein Novum bei der 111. Auflage gesorgt. «Als ich im Radsport gestartet bin, hätte ich mir nie vorstellen können, bei der Tour de France zu starten.» Er bezeichnete seinen Sieg als «unglaublich.»

Über das Entwicklungsprogramm des Radsport-Weltverbandes UCI war Girmay einst nach Europa gekommen, um schliesslich bei den Profis durchzustarten. 2022 hatte Girmay schon historische Erfolge gefeiert, als er den Klassiker Gent-Wevelgem gewann und eine Etappe beim Giro d'Italia holte, ehe er die Rundfahrt unglücklicherweise verlassen musste, weil er sich bei der Siegerehrung einen Sektkorken ins Auge schoss.

SRF zwei, Sportlive, 01.07.2024, 15:00 Uhr ; 

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