Zum Inhalt springen
Video
Gino Mäders Tod jährt sich
Aus Sport-Clip vom 16.06.2024.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 56 Sekunden.

Erster Jahrestag am Sonntag Gino Mäders Tod bewegt noch immer

Am Sonntag jährt sich der Todestag von Gino Mäder. Weshalb der etwas andere Radprofi so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird.

Vor einem Jahr stand die Radwelt still: Auf der Abfahrt vom Albulapass zum Zielort La Punt kam Gino Mäder auf der 5. Etappe der Tour de Suisse in einer Linkskurve von der Strasse ab, stürzte über die abfallende Böschung und eine Bachverbauung in ein steiniges Bachbett. Warum genau, wird wohl nie restlos geklärt werden. Im November wurde der Fall von der Staatsanwaltschaft Graubünden ad acta gelegt. Die Untersuchungen ergaben weder eine Einwirkung eines anderen Fahrers noch einen Defekt am Velo oder ein Hindernis auf der Strasse.

Beim Aufprall erlitt der 26-Jährige vom Team Bahrain Victorious schwerste Kopfverletzungen. Tags darauf verstarb er im Kantonsspital Chur im Beisein seiner Eltern und seiner Freundin. Als die Todesnachricht das Peloton erreichte, brach für viele eine Welt zusammen. Gross die Trauer, ebenso der Schock. Nach einer Gedenkfahrt nach Oberwil-Lieli entschieden sich die Organisatoren auf ausdrücklichen Wunsch der Familie, die Rundfahrt fortzusetzen. Gino hätte das so gewollt, so der Tenor.

Radrennfahrer in Rennkleidung, steht neben seinem Fahrrad.
Legende: Seine Startnummer wird nicht mehr vergeben Keystone / Gian Ehrenzeller

Ein Jahr ist seit dem tragischen Unfall der grossen Schweizer Zukunftshoffnung vergangen. Geblieben sind die vielen Erinnerungen an einen Menschen, der aufgrund seiner zugänglichen Art äusserst beliebt, für einen Profi seines Formats geradezu bescheiden, sehr selbstkritisch und entsprechend ehrgeizig war. Gino Mäder war anders. Das Miteinander war ihm wichtig, ebenso die Umwelt, für deren Schutz er sich engagierte.

Zahlreiche Gedenkmomente

Eine Trauerminute zu Ehren Mäders am Todestag gibt es auf Wunsch der Familie nicht. Die Wertschätzung für ihn bringen die Organisatoren anderweitig zum Ausdruck. So wird die Startnummer 44, die Mäder letztes Jahr getragen hat, künftig nicht mehr vergeben. Der höchste Bergpreis der Landesrundfahrt wurde der Stiftung #RideforGino gewidmet, die nach seinem Tod gegründet wurde. Mit Torstein Traeen sicherte sich dieser am Mittwoch auf dem Gotthardpass ein Fahrer vom Team Bahrain Victorious. Der Norweger widmete seinen Sieg seinem verstorbenen Teamkollegen.

An Mäders Todestag fand ausserdem eine Gedenkfahrt statt. Sie startete vor dem Rennbetrieb und führte über die Strecke des Bergzeitfahrens von Aigle nach Villars-sur-Ollon. Es sind kleine Momente des Gedenkens, nicht der Trauer. Das Andenken an Gino Mäder lebt weiter.

Video
#RideForGino: Schöne Gedenkaktion vor der Schlussetappe
Aus Sport-Clip vom 16.06.2024.
abspielen. Laufzeit 11 Minuten 24 Sekunden.

SRF zwei, sportlive, 14.06.2024, 14:35 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel