- Nach dem Verzicht auf die Olympischen Spiele kann Marlen Reusser auch nicht an der Heim-WM in Zürich antreten.
- Der Bernerin machen noch immer gesundheitliche Probleme zu schaffen.
- Reusser leidet an einem Post-Covid-Syndrom.
Weiterer harter Schlag für Marlen Reusser: Die Olympia-Zweite im Zeitfahren von Tokio 2021 muss nach dem Verzicht auf die Olympischen Spiele in Paris auch für die WM in einem Monat in Zürich Forfait geben. Der Gesundheitszustand der Bernerin lässt keinen Start zu.
Die Bernerin leidet nach wie vor an einem Post-Covid-Syndrom. Dies äussert sich bei der 32-Jährigen aus Hindelbank mit dem Symptomenkomplex eines klassischen ME/CFS (Myalgische Enzelphalomeylitis/das Chronische Fatigue Syndrom).
Betroffene leiden neben schwerer körperlicher Schwäche auch an autonomen und immunologischen Symptomen. Schon bei geringer körperlicher und geistiger Anstrengung werden die Symptome extrem verstärkt.
Auch EM kein Thema
Bei Reusser, die immer wieder mit Fieber kämpft, scheint es sich «glücklicherweise nicht um eine der berüchtigten schweren Formen zu handeln», wie ihr Management am Dienstag mitteilte. Die Athletin sei «zuversichtlich, sich irgendwann davon zu erholen». Der Zeithorizont ist offen.
Ich hätte diesen Anlass so gerne im eigenen Land erlebt.
Die Heim-WM in Zürich in gut vier Wochen kommt für die dreifache Zeitfahr-Europameisterin jedenfalls zu früh. «Es tut mir im Herzen weh, dass ich auch die Weltmeisterschaften absagen muss. Ich hätte diesen Anlass so gerne im eigenen Land erlebt», liess sich die dreifache Zeitfahr-Europameisterin in einer Medienmitteilung zitieren. Eine Titelverteidigung bei den Europameisterschaften ist ebenfalls ausgeschlossen.
Reusser erlebt Alptraum-Saison
Der Verzicht auf die Heim-WM ist für Reusser das nächste dunkle Kapitel einer Alptraum-Saison. Schon bevor das Jahr 2024 anbrach, erlitt die Bernerin einen Schreckmoment, als sie im Training auf Mallorca in einer Abfahrt auf einer Ölspur ausrutschte und sich dabei einen Bänderriss zuzog.
Im Februar folgte eine Covid-Erkrankung und im März der nächste Schock: Bei einem Massensturz an der Flandern-Rundfahrt brach sie sich Kiefer, Gehörgang und Zähne. Danach macht ihr ein mysteriöser Infekt zu schaffen.
Mitte Mai kehrt Reusser schliesslich in den Rennbetrieb zurück, doch die Teilnahme an der Burgos-Rundfahrt bleibt ihr vorläufig letzter Ernstkampf. Keine Tour de Suisse, keine Olympischen Spiele, keine Tour de France und nun auch die WM in Zürich, die ohne ihre Botschafterin stattfinden wird.