Vom 3. bis 13. August werden in Glasgow die Rad-Weltmeisterinnen und -Weltmeister erstmals gebündelt in einem Multi-Event ermittelt. Insgesamt stehen über 8000 Athletinnen und Athleten in 218 Entscheidungen in allen Kategorien der 13 unterschiedlichen Disziplinen im Einsatz. Die Wettkämpfe finden in Glasgow, aber auch im Umland wie beispielsweise in den Highlands statt.
Für die Schweiz werden in Schottland rund 130 Sportlerinnen und Sportler antreten. Zum Vergleich: An Olympischen Spielen ist das Schweizer Rad-Team ungefähr 20-köpfig. «Es ist wirklich ein Mega-Anlass, den wir so in diesem Umfang noch nie erlebt haben. Die Herausforderung war, dass die ganze Kommunikation, die ganzen Strukturen anders verlaufen als sonst, wenn man jeweils nur einen Anlass hat», erklärt der Chef de Mission Patrick Müller.
Praktisch alle, die sich im Radsportzirkus auf diesem Niveau bewegen, werden dort im Einsatz sein, entweder selbst als Teilnehmer oder als Betreuer.
Olympia bleibe zwar mit Blick auf die mediale Aufmerksamkeit das Grösste. Das neue WM-Format stelle für den Verband in Sachen Vorbereitung aber alles in den Schatten. Neben den zahlreichen Athletinnen und Athleten braucht es auch einen grossen Staff. «Praktisch alle, die sich im Radsportzirkus auf diesem Niveau bewegen, werden dort im Einsatz sein, entweder selbst als Teilnehmer oder als Betreuer.»
Der Fokus liege aber klar auf den olympischen Disziplinen (Strasse, Bahn, BMX und Mountainbike). Die Delegationen in den übrigen Disziplinen wie zum Beispiel im Hallenradsport würden natürlich aber bestmöglich unterstützt.
Immenser logistischer Aufwand
In neue Dimensionen ist Swiss Cycling auch in Sachen Material vorgestossen. «Wir transportieren alles mögliche Material, weil wir ja wirklich alle Disziplinen in diesen zwei Wochen haben. Das ist für uns das erste Mal. Wir freuen uns auch riesig darauf, aber zuerst sind wir einfach froh, wenn dann alles sicher und ganz in Glasgow ankommt», erklärt Müller.
Wie kann man sich den Umfang an Material denn ungefähr vorstellen? Müller: «Nehmen wir Stefan Küng als Beispiel, der das Zeitfahren und das Strassenrennen bestreiten wird. Er hat vier Velos dabei, zwei Zeitfahrvelos und zwei für die Strasse. Bei Nino Schurter sind es zwei Mountainbikes.»
Insgesamt nehmen 13 Fahrzeuge – drei Personen- und zehn Lastwagen – die Reise nach Schottland in Angriff. Eine Anreise per Flugzeug sei angesichts der Fülle des Materials nicht in Frage gekommen. «Wir brauchen die Fahrzeuge vor Ort zudem, um die Fahrer und das Material zu transportieren.» Die Athletinnen und Athleten fliegen derweil nach Glasgow und werden je nach Einsatzort in unterschiedlichen Hotels untergebracht.
Sportliche Erfolge als erhoffte Belohnung
Neben dem grossen logistischen Aufwand ist auch der finanzielle erheblich. «Diese WM ist eine sehr kostspielige Angelegenheit, wir reden da von mehreren 100’000 Franken.» Der grosse Einsatz soll sich aber lohnen, erhofft sich Müller doch erfolgreiche Titelkämpfe für das Schweizer Team: «Wir sind aktuell in der glücklichen Situation, dass wir wirklich in allen Disziplinen ein Wörtchen mitreden dürfen.»