Ein gewisser Johnny Weltz gewann am 21. Juli 1988 seine einzige Tour-de-France-Etappe. Der heute kaum mehr bekannte Däne ist der letzte Tour-Sieger auf dem Puy de Dôme. Seither ist der erloschene Vulkan in der Auvergne – vor allem aus logistischen Gründen – nie mehr Zielort der Tour gewesen.
1964: Anquetil vs. Poulidor
In den Jahrzehnten zuvor war der Berg in die Tour-Geschichte eingegangen. Bei der Premiere 1952 siegte Fausto Coppi solo nach einem überragenden Antritt. 1964 lieferten sich der fünffache Tour-Champion Jacques Anquetil und der ewige Zweite Raymond Poulidor ein denkwürdiges Ellbogen-Duell. Poulidor, der Grossvater von Mathieu van der Poel, schüttelte seinen Rivalen ab und verpasste am Ende doch das Gelbe Trikot um 14 Sekunden.
1975: Fiese Attacke auf Merckx
Eddy Merckx jagte einem Sieg bei der Bergankunft stets vergeblich hinterher. 1975 strebte er seinen 6. Gesamtsieg an, als er beim Aufstieg auf den Puy de Dôme von einem Zuschauer angegriffen und in die Nieren geboxt wurde. Schmerz und Schock sorgten dafür, dass der Belgier seinen Rhythmus nicht mehr fand und erheblich Zeit verlor.
1986: Ein Schweizer Sieg und ein teaminterner Fight
Vor 37 Jahren gab es auf dem Puy de Dôme auch einen Schweizer Sieg. Erich Mächler gewann aus einer Fluchtgruppe heraus. Die Geschichte des Tages schrieben allerdings Bernard Hinault und Greg LeMond, die sich im «La Vie Claire»-Team ein erbittertes Duell um die Captainrolle lieferten. Der 7 Jahre jüngere Amerikaner nahm dem fünffachen Tour-Sieger Hinault 52 Sekunden ab, sicherte sich damit den Gesamtsieg und sorgte für eine Wachablösung.
2023: Neues Duell Vingegaard – Pogacar?
Kommt es am Sonntag ebenfalls zu einem Schlagabtausch der Giganten? Schon in zwei Bergetappen haben sich Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) und der zweifache TdF-Sieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) faszinierende Duelle geliefert. Am Puy de Dôme stehen die beiden begnadeten Bergfahrer vor einer 13,3 km und durchschnittlich 7,7 Prozent steilen Herausforderung. Vor allem die letzten 4 Kilometer mit Rampen bis zu 18 Prozent haben es in sich.