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Kuss vor Gesamtsieg an Vuelta Roglic und Vingegaard machen den Weg für ihren Edelhelfer frei

Nicht Primoz Roglic oder Jonas Vingegaard steht an der Vuelta vor dem Gesamtsieg, sondern Teamkollege Sepp Kuss.

Radfahrer
Legende: Gemeinsam zum Vuelta-Triumph Primoz Roglic, Jonas Vingegaard und Leader Sepp Kuss aus dem Jumbo-Visma-Team. imago images/Luis Angel Gomez

Jumbo-Visma dominiert die 78. Austragung der Vuelta nach Belieben. Ein Fahrer des niederländischen Teams wird die Spanien-Rundfahrt gewinnen. Während im Vorfeld vor allem Tour-de-France Sieger Jonas Vingegaard und Giro-Gewinner Primoz Roglic hoch gehandelt wurden, scheint nun deren Edelhelfer Sepp Kuss den grössten Triumph seiner Karriere zu feiern.

Am Mittwoch hatte es für Roglic und Vingegaard nach der 17. Etappe noch harsche Kritik abgesetzt. Der Slowene und der Däne hatten ihrem in der Gesamtwertung führenden Teamkollegen an dessen 29. Geburtstag keine Geschenke gemacht. Auf den letzten Kilometern strebte das Trio gemeinsam dem Ziel entgegen. Kuss konnte das Tempo am Ende nicht mehr mitgehen und verlor Zeit. Dennoch verteidigte der US-Amerikaner sein Leadertrikot.

Nach der Etappe sagten sowohl Roglic als auch Vingegaard, dass sie Kuss den Gesamtsieg von Herzen gönnen würden. Diese Aussagen sorgten für Verwirrung und Kritik, denn die beiden hatten nur kurze Zeit zuvor ihren Teamkollegen attackiert.

Nach all dem, was Sepp in den vergangenen Jahren für Primoz und mich geleistet hat, ist es schön, ihm jetzt etwas zurückzuzahlen.
Autor: Jonas Vingegaard nach der 18. Etappe am Donnerstag

Für viele war dieses Verhalten unverständlich. Denn es ist bekannt, dass sich Roglic und Vingegaard vor allem bei ihrem Edelhelfer und loyalsten Teamkameraden für ihre grossen Triumphen in Frankreich und Italien bedanken können.

Das Echo war eindeutig: Es ist an der Zeit, dass sie Kuss etwas zurückgeben. Und damit ist der Gesamtsieg an der Vuelta gemeint.

Keine teaminterne Attacke am Donnerstag

Einen Tag später, auf der 18. Etappe, verzichteten Roglic und Vingegaard auf eine Attacke. Im Gegenteil: Kuss konnte sogar noch ein paar Sekunden auf seine Teamkollegen herausfahren. Es darf damit angenommen werden, dass sich Roglic und Vingegaard nun in den Dienst ihres Edelhelfers stellen werden – zumal beide Kuss gerne in Madrid gewinnen sehen würden.

Vingegaard untermauerte dies mit seiner Aussage nach der Etappe am Donnerstag: «Nach all dem, was Sepp in den vergangenen Jahren für Primoz und mich geleistet hat, ist es schön, ihm jetzt etwas zurückzuzahlen», sagte Vingegaard nach der Etappenankunft am Donnerstag: «Und ich würde ihm gerne etwas zurückgeben.»

SRF zwei, Sportflash, 13.09.2023, 20:00 Uhr ; 

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