Danilo Hondo ist nicht mehr Nationaltrainer der Schweizer Strassen-Radprofis. Swiss Cycling hat den 45-jährigen Deutschen per sofort freigestellt. Der Radverband teilte seinen Entscheid am Sonntagabend an einer Medienkonferenz in Zürich mit.
Blutdoping als Aktiver
Hondo liess sich nach eigenen Aussagen im Jahr 2011 während seiner Zeit als aktiver Fahrer «3 bis 4 mal» beim angeklagten Erfurter Sportarzt Mark S. behandeln. Übersetzt heisst das, er beging damals Blutdoping.
Hondo habe Swiss Cycling um 08:55 Uhr über seine Aussagen gegenüber der ARD informiert. Der Verband eröffnete ihm daraufhin um 10:30 Uhr die Entlassung.
«Wir waren geschockt», sagt Sportdirektor Thomas Peter. Denn Hondo habe dieses Fehlverhalten gegenüber dem Verband verschwiegen. Gerade im Hinblick auf die Heim-WM 2020 sei dies «ernüchternd», so Peter. Wer Hondos Nachfolger wird, ist noch offen.
Kein Einzelfall
Hondo war seit Anfang 2015 bei Swiss Cycling angestellt. Zunächst betreute er im Verband die U23-Junioren, seit Dezember 2016 bekleidete er das Amt des Nationaltrainers.
Gegen den 2-fachen Etappensieger beim Giro d'Italia wurde schon vor 14 Jahren eine Dopingsperre verhängt. Damals beteuerte er noch seine Unschuld.
Der bei der Nordisch-WM losgetretene Dopingskandal im Zusammenhang mit Mark S. zieht somit immer weitere Kreise. Sportler aus 8 Nationen sollen Kunden des Dopingarztes gewesen sein.
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 12.05.2019, 18:30 Uhr