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Nur 4 Mountainbike-Plätze Das Rennen um die Olympia-Tickets geht in die heisse Phase

Vor der Saison dominiert im Mountainbike-Team vor allem ein Thema: Wer darf die Schweiz bei Olympia in Paris vertreten?

An den Olympischen Spielen in Tokio erlebte der Schweizer Mountainbike-Sport eine Sternstunde. Im Frauen-Rennen wurden gleich alle drei Podestplätze von Schweizerinnen belegt. Jolanda Neff holte vor Sina Frei und Linda Indergand Gold. In diesem Jahr wird ein solcher Dreifach-Triumph nicht mehr möglich sein – denn die Selektionskriterien wurden drastisch verschärft.

So dürfen nur noch je zwei Athletinnen und Athleten pro Nation mit dabei sein – bislang waren es jeweils drei. Das bedeutet, dass auch mindestens eine Medaillengewinnerin von Tokio wird zuschauen müssen. Im Fahrerinnenlager sorgte diese Regeländerung für Unverständnis. Auch bei Alessandra Keller. Die 28-Jährige, die in Paris ihre ersten Olympischen Spiele bestreiten könnte, stellt klar: «Es wertet das Rennen ab, wenn nicht einmal die Besten am Start sind.»

Konkurrenzkampf erhöht

Trotzdem bleibt Olympia für Keller rund einen Monat vor dem Start der Weltcupsaison im Fokus: «Es bleibt ein riesiges Ziel. Ich habe die Spiele bisher zweimal knapp verpasst. Deshalb weiss ich aber auch, dass Olympia zwar vieles, aber nicht alles ist.» So stehe zum Beispiel nur einen Monat nach Paris bereits wieder die WM an.

Zumindest etwas Positives konnte Keller der Regeländerung abgewinnen: «In unserer Nation wird das Niveau dadurch erhöht.» Der interne Konkurrenzkampf wurde noch einmal härter. Kellers Rezept, um die Selektion zu schaffen: «Ich will mich auf mich konzentrieren. Wenn ich schnell bin, werde ich mir einen Platz ergattern.»

Flückiger ist bereit

Mathias Flückiger, der Silbermedaillengewinner von Tokio, ist überzeugt, dass er sich eines der beiden Schweizer Männer-Tickets holen wird. «Wenn ich einen guten Saisonstart hinlege und meine Topleistung abrufen kann, dann rechne ich damit, dass ich dabei bin.» Aber er erklärte auch, dass man nicht immer mit der Topleistung rechnen könne.

Ich würde es begrüssen, wenn wir diese Geschichte endlich hinter uns lassen könnten.
Autor: Mathias Flückiger Über das hängige Verfahren

Für Flückiger gibt es aber neben der Selektion noch einen zweiten möglichen Grund, weshalb es nicht mit der Teilnahme klappen könnte. Im August 2022 war der 35-Jährige wegen eines angeblichen Doping-Vergehens provisorisch gesperrt worden. 4 Monate später hob Swiss Olympic die Sperre wieder auf. Doch noch immer ist das Verfahren bei der Disziplinarkammer hängig.

«Ich würde es begrüssen, wenn wir diese Geschichte endlich hinter uns lassen könnten», sagt Flückiger. Er hoffe, dass «fair und richtig» entschieden werde. Eine besondere Belastung spürt der Berner aber deshalb nicht, die schwierigste Zeit habe er bereits hinter sich. Stattdessen blickt er nun voraus – mit dem Ziel, sich eines der beiden Olympia-Tickets zu sichern.

SRF zwei, sportflash, 29.02.2024, ; 

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