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Paris-Roubaix Die Hölle des Nordens lädt zum Pavé-Gipfel

Das Debüt von Tadej Pogacar ist vor Paris-Roubaix das grosse Thema. Der grosse Favorit bleibt aber Mathieu van der Poel.

Mit Paris-Roubaix erreicht die Saison der Frühjahrsklassiker am Sonntag ihren Höhepunkt. Und als wäre das Rennen mit seinen 6 Millionen Pflastersteinen nicht schon spektakulär genug, gibt das Debüt von Tadej Pogacar dem Event eine zusätzliche Würze, die zumindest im Vorfeld alles überstrahlt:

Die Favoriten

Zwei Fahrer haben die fünf Monumente im Radsport in jüngster Vergangenheit geprägt: Mathieu van der Poel und Tadej Pogacar. Auch diese Saison teilten sich der Niederländer und der Slowene die Siege auf. Van der Poel triumphierte bei Mailand-Sanremo im Sprint, Pogacar schlug am vergangenen Sonntag mit einem Solosieg bei der Flandern-Rundfahrt zurück.

Es ist anzunehmen, dass das hochstehende Duell der beiden Superstars am Sonntag bei Paris-Roubaix seine Fortsetzung findet. Dabei tritt van der Poel als Vorjahressieger an, Pogacar als Debütant. Der Roubaix-Neuling meint zur Ausgangslage: «Es wird ein völlig anderes Rennen sein, das mir sicherlich weniger liegt als die Flandern-Rundfahrt. Aber ich nehme die Herausforderung an. Mit der Form, in der ich mich momentan befinde, muss ich es versuchen.»

Trotz all dem Rummel um Pogacar: Van der Poel ist am Sonntag der Topfavorit. Der Niederländer musste sich zwar in Flandern mit Rang 3 begnügen, ist aber immer noch die Referenz auf dem Kopfsteinpflaster von Roubaix, wo er 2023 und 2024 triumphierte. Er fährt auch für die Geschichte. Ein dritter Sieg in Folge würde ihn mit Octave Lapize (1909, 1910, 1911) und Francesco Moser (1978, 1979, 1980) gleichstellen, den einzigen Fahrern, die die dieses Kunststück geschafft haben.

Die Sieger der letzten 10 Jahre

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2024: Mathieu van der Poel (NED)
2023: Mathieu van der Poel (NED)
2022: Dylan van Baarle (NED)
2021: Sonny Colbrelli (ITA)
2020: – (Absage aufgrund Corona)
2019: Philippe Gilbert (BEL)
2018: Peter Sagan (SVK)
2017: Greg van Avermaet (BEL)
2016: Matthew Hayman (AUS)
2015: John Degenkolb (GER)

Die Strecke

Von der nördlich von Paris gelegenen Stadt Compiègne nach Roubaix sind 259,2 km zurückzulegen. Davon führen 55,3 km über Kopfsteinpflaster. Insgesamt sind 30 Pavé-Sektoren zu bewältigen, zwei mehr als zuletzt. Der Wald von Arenberg, der Mons-en-Pévèle und der Carrefour de l'Arbre gelten dabei als die härtesten Abschnitte.

Die im Vorjahr neu eingeführte künstliche Schikane vor der Einfahrt auf den gefürchteten Wald von Arenberg, die für ein reduziertes Tempo der Fahrer sorgte, wurde wieder entfernt. Die Veranstalter haben sich mit einer neuen Anfahrt etwas Neues einfallen lassen. Der kleine Umweg mit vier 90-Grad-Kurven soll das Peloton vor diesem Schlüsselabschnitt «flüssiger» verlangsamen.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie den Klassiker Paris-Roubaix am Sonntag ab 14:30 im kommentierten Livestream in der SRF Sport App.

Die Schweizer

Wer im Velodrom in Roubaix den Sprung aufs Podest schafft, wird mit einem Pflasterstein belohnt. Eine solch aussergewöhnliche Trophäe hat auch Stefan Küng für seinen 3. Platz 2022 schon zuhause stehen. Der 31-jährige Thurgauer machte nie einen Hehl daraus, dass er «gerne noch den grösseren Bruder» in seinem Besitz bringen würde. In den letzten beiden Jahren beendete er das Rennen jeweils als Fünfter.

Im Vergleich zur Flandern-Rundfahrt (7.) kann Küng bei Paris-Roubaix auf dem viel flacheren Terrain seine Fähigkeiten als starker Roller viel eher ausspielen. Mit Silvan Dillier, einem Helfer van der Poels, und Stefan Bissegger sowie Johann Jacobs und Fabian Lienhard stehen vier weitere Schweizer auf der provisorischen Startliste.

Stimmen von Teamchefs

Livestream auf srf.ch/sport, 06.04.2025 14:00 Uhr ; 

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