17. Januar 2013: Lance Armstrong gesteht in einer umfassenden Beichte, bei jedem seiner 7 Tour-de-France-Siege zwischen 1999 und 2005 gedopt gewesen zu sein. Der Fall des Amerikaners ist wohl der spektakulärste in der TdF-Geschichte - bei Weitem aber nicht der Einzige.
Erste Kontrollen 1966
Doping ist bei der Tour de France eigentlich seit bald 50 Jahren ein Thema. Die allerersten Kontrollen wurden 1966 durchgeführt. Ein Jahr später folgte eine der grössten Tragödien im Radsport. Der Brite Tom Simpson brach beim Aufstieg zum Mont Ventoux zusammen und starb am Streckenrand.
Aufputschmittel und Alkohol
Eine Obduktion ergab, dass Simpson die tödliche Mischung von Amphetamin und Alkohol zu sich genommen hatte. Dieses Erlebnis rief die Dopingfahnder zwar auf den Plan, grosse Skandale wurden aber erst ab Mitte der 1990er-Jahre aufgedeckt.
Riis, Festina und Landis
1996 hatte Bjarne Riis als erster Däne die Tour gewonnen. 11 Jahre später gab er zu, mit EPO gedopt zu haben. Aufgrund der Verjährung konnte ihm der Titel aber nicht aberkannt werden. 2 Jahre danach folgte der grosse Skandal um Festina, als bei Tour-Hälfte das gesamte Team aus dem Rennen genommen wurde.
Nach der Ära Armstrong reihte sich 2006 sein ehemaliger Edelhelfer Floyd Landis aus dem Schweizer Phonak-Team in die Siegerliste ein. Aber auch er wurde erwischt - sein Triumph wurde aberkannt und dem Spanier Oscar Pereiro zugesprochen. Bereits einen Tag vor dem Tour-Start waren Jan Ullrich (Sieger 1997) und Ivan Basso von ihren Teams ausgeschlossen worden.
Auch Contador wird Titel aberkannt
Auch in den folgenden Jahren rissen die Skandale nicht ab. 2007 wurde Michael Rasmussen, der Träger des «Maillot jaune», suspendiert, weil er mehrmals falsche Angabe zu seinem Trainings-Aufenthalt gemacht hatte.
3 Jahre später gab es einen weiteren Gewinner, der später aus der Siegerliste gestrichen werden sollte. Alberto Contador wurde positiv auf Clenbuterol getestet. Nach langen und zähen Verhandlungen ist ihm der Titel im Oktober 2012 aberkannt worden.
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Bild 1 von 9. 1967: Tom Simpson. Der Brite brach während des Aufstiegs auf den Mont Ventoux zusammen. Er stieg zwar noch einmal auf sein Rad, erlitt aber wenig später einen Herzstillstand und starb am Streckenrand. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 9. 1996: Bjarne Riis. 2007 gab der Däne zu, mit EPO gedopt zu haben. Das Geständnis kam erst 11 Jahre nach seinem Tour-Sieg. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 9. 1998: Der Festina-Skandal. Bei Halbzeit der Tour de France wurde die gesamte Festina-Mannschaft ausgeschlossen. Betroffen waren auch die Schweizer Alex Zülle, Laurent Dufaux und Armin Meier. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 9. 1999-2005: Die Ära Lance Armstrong. Der wohl grösste Dopingskandal in der Rad-Geschichte: Im Januar 2013 gab der Amerikaner zu, bei jedem seiner 7. Tour-Titel gedopt gewesen zu sein. Bereits im Oktober 2012 waren seine Siege aberkannt worden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 9. 2006: Jan Ullrich und Ivan Basso. Einen Tag vor dem Start wurden Ullrich (hinten) und Basso von ihren Teams ausgeschlossen. Der Vorwurf: Verwicklung in den Skandal um Dopingarzt Eufemanio Fuentes. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 9. 2006: Floyd Landis. Der Amerikaner aus dem Schweizer Phonak-Team wird nach 17. Etappe positiv auf Testosteron getestet. Ihm wird der spätere Tour-Sieg aberkannt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 9. 2007: Michael Rasmussen. Der Däne wird als Leader von seinem Team Rabobank suspendiert. Rasmussen hatte über seine Aufenthaltsorte bei Trainingskontrollen mehrmals die Unwahrheit gesagt. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 9. 2008: Tom Boonen. Die Tour-Organisation hatte Boonen im Vorfeld den Start verweigert. Er war bei der Belgien-Rundfahrt positiv auf Kokain getestet worden. Auch 2009 durfte er nicht an der Tour starten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 9. 2010: Alberto Contador. Der Tour-Sieger wurde am 2. Ruhetag positiv auf Clenbuterol getestet. Nach einem langen Verfahren wurden ihm 2012 alle Titel seit dem positiven Befund aberkannt. Andy Schleck wurde nachträglich zum Sieger erklärt. Bildquelle: Reuters.