Im September soll in Ruanda die Rad-WM stattfinden. Doch jüngst ist darum eine politische Debatte entbrannt. Ruanda unterstützt die M23-Miliz, die im Osten des Nachbarlandes Demokratische Republik Kongo seit wenigen Wochen grosse Gebiete kontrolliert. Das EU-Parlament beschloss Sanktionen gegen Ruanda und forderte eine WM-Absage. UCI-Präsident David Lappartient zeigt sich davon unbeeindruckt. «Es gibt keinen Plan B», sagte der Franzose und wischte Alternativen wie eine Verlegung vom Tisch.
Doch im Fahrerfeld regt sich Widerstand. Bei der Tour du Ruanda, die letzte Woche ausgetragen wurde, verzichtete die belgische Equipe Soudal-Quickstep beispielsweise auf ein Nachwuchsteam. Dies deshalb, weil die Strecke phasenweise bloss rund 10 km am Rebellengebiet vorbeiführte.
Abgesehen von Sicherheitsbedenken dünnt das WM-Teilnehmerfeld auch aus Kostengründen schon im Vorfeld aus. So wollen einige Nationen zumindest auf Nachwuchsteams verzichten, weil z.B. die Hotelpreise auf «Schweizer Niveau» seien. Hinzu kämen diverse Impfungen – etwa gegen Malaria – auf die Fahrer zu.