Am Samstagmorgen hat Heinz Freis eindrückliche Karriere an internationalen Titelrennen ein Ende genommen. An der Rad- und Para-Cycling-Strassen-WM in Zürich wurde der hochdekorierte 66-Jährige in der Kategorie H3 mit dem Handbike im Strassenrennen 16. Damit war der Solothurner nach 57,8 km Zweitbester des Schweizer Trios. Micha Wäfler belegte Platz 15, Fabian Kieliger Rang 18. Gold sicherte sich der Franzose Mathieu Bosredon vor Martino Pini (ITA) und Christian Gyldenohr (NOR).
«Ich habe beim letzten Rennen noch eine Premiere erlebt: Dermassen durchgefroren zu sein, dass ich meine Hände an den Pedalen nicht mehr gespürt habe. Ich habe das so im Velo noch nie erlebt», erzählte Frei. Zusätzlich schwierig neben den Witterungsbedingungen war für den abtretenden Schweizer der Unfalltod von Muriel Furrer. «Das macht etwas mit einem», sagte ein emotionaler Frei. Sein Fokus sei ein anderer gewesen für das letzte WM-Rennen, gab er im SRF-Interview Einblick in seine Gefühlswelt. Er habe seiner Frau einfach versprochen, dass er heil ankommen wolle. «Der Rang spielte keine Rolle.»
Abgang einer Legende
Frei gilt als Pionier des Rollstuhlsports und geniesst in der Paralympics-Szene absoluten Legenden-Status. Von 15 Paralympics brachte er 15 Goldmedaillen zurück. Er schaffte es, in der Geschichte des bedeutendsten Parasport-Anlasses in drei verschiedenen Sportarten zu triumphieren – in Leichtathletik-Disziplinen, im Langlaufschlitten und mit dem Handbike. Dazu zieren 14 Weltmeistertitel und mehr als 100 Marathonsiege sein eindrückliches Palmarès.