- Tadej Pogacar erobert im WM-Strassenrennen über 274 km von Winterthur nach Zürich erstmals in seiner Karriere das Regenbogentrikot.
- Der slowenische Topfavorit greift mehr als 100 km vor dem Ziel an und krönt seine lange Flucht mit dem Titel.
- Silber geht an den Australier Ben O'Connor, Titelverteidiger Mathieu van der Poel (NED) holt Bronze.
- Marc Hirschi verpasst eine Medaille als 6. knapp.
Schon vor Saisonbeginn hatte Superstar Tadej Pogacar die Weltmeisterschaften in Zürich als grosses Ziel ausgerufen. Nach einer herausragenden Saison mit Siegen am Giro d'Italia und der Tour de France reiste er wenig überraschend als Topfavorit in die Schweiz. Dieser Rolle wurde er am Sonntag vollends gerecht.
Mit einer waghalsigen Aktion, die im Peloton wohl nur Pogacar überhaupt in Erwägung ziehen würde, schüttelte er seine ärgsten Konkurrenten schon früh im Rennen ab. Bereits 100,8 km vor dem Ziel griff der 26-jährige Slowene im Anstieg auf der Witikonerstrasse mit einem explosiven Antritt an – zur Überraschung aller.
Risiko zahlt sich aus
Es dauerte nicht lange, bis Pogacar zur Spitzengruppe aufgeschlossen und sich dieser wieder entledigt hatte. 79 km vor dem Ziel verschärfte er im nächsten Aufstieg das Tempo, weitere 30 km später setzte er sich von seinem letzten Konkurrenten ab und fuhr einen konstanten Vorsprung von rund 45 Sekunden heraus.
Dahinter bildeten sich in der Zwischenzeit mehrere Verfolgergruppen. Pogacar konnte allerdings niemand mehr in Bedrängnis bringen. Die letzten 50 km avancierten für den 26-Jährigen zur Triumphfahrt. Auf dem Zürcher Sechseläutenplatz krönte er sich nach 274 Kilometern souverän und hochverdient zum Weltmeister. Pogacar schafft damit als erst dritter Fahrer überhaupt das Triple aus WM, Tour de France und Giro d'Italia in derselben Saison.
Hirschi schrammt an Medaille vorbei
Hinter Pogacar kämpften 7 Verfolger, darunter auch der Schweizer Trumpf Marc Hirschi, um die weiteren Medaillen. Mit einem Überraschungsangriff 1,5 km vor der Ziellinie konnte sich Ben O'Connor erfolgreich von dieser Gruppe distanzieren. Der Australier fuhr solo zu Silber.
Bronze wurde schliesslich im Sprint ausgemacht, den Titelverteidiger Mathieu van der Poel (NED) klar für sich entschied. Hirschi, der auf der Schlussrunde mehrmals erfolglos versucht hatte, sich abzusetzen, musste mit dem 6. Schlussrang vorliebnehmen.