Keller: Knie geflickt, WM-Medaille im Visier
Länger als erwartet musste sich Alessandra Keller auf dem Weg in die Weltspitze verletzungsbedingt gedulden. 2024 war die nunmehr 29-jährige Junioren- und U23-Weltmeisterin im Weltcup zum zweiten Mal die Nummer 1. Wie 2022 sicherte sie sich mit dem Gewinn des Gesamtweltcups und der Short-Track-Disziplinenwertung das Double.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Heilungsprozess, dem Wiederaufbau und dem bisherigen Trainingsverlauf.
2025 könnte es auch mit der ersten WM-Medaille im olympischen Cross-Country (nach Silber im Short Track 2022) klappen. Zumal sich Keller in der Zwischensaison einer langjährigen Altlast entledigt hat. Seit 2018 und einem Trainingssturz am Tag, bevor sie in Lenzerheide den U23-WM-Titel holte, fuhr Keller mit einem beschädigten Kreuzband im rechten Knie. Nun unterzog sie sich im letzten Oktober einem operativen Eingriff.
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Heilungsprozess, dem Wiederaufbau und dem bisherigen Trainingsverlauf», sagte Keller im März an der Vorsaison-Präsentation ihres Schweizer Teams Thömus Maxon, das sie zusammen mit Mathias Flückiger zur Nummer 1 im Cross-Country machte. Bei der WM-Hauptprobe vor einem Jahr klassierte sich Keller auf dem anspruchsvollen Kurs in Crans-Montana sowohl im Cross-Country als auch im Short Track auf dem 2. Rang.
Neff: Mit willkommenem Boost
Neue Atemtechnik, neues Team: Mit 32 Jahren erfindet sich Jolanda Neff noch einmal neu und ist wieder bereit zum Angriff. Nach einem schwierigen, von Atemproblemen geprägten Jahr, das im Forfait für die Olympischen Spiele in Paris gipfelte, hat Neff die Kurve gekriegt.
«Ich fühle mich sehr gut und liege gut im Fahrplan», sagte die Olympiasiegerin von 2021 im März an einer Medienkonferenz, an der sie ihr neues eigenes Rennen für jedermann, den Grand Prix Jolandaland in Widnau, vorstellte. Das Atmen bereite ihr auch bei Trockenheit keine Beschwerden mehr, so die Gesamtweltcupsiegerin von 2014, 2015 und 2018.
Tatsächlich trugen die Anstrengungen, die Atemprobleme in den Griff zu bekommen, seit der verspäteten Diagnose (anstrengungsbedingte Verengung der Stimmbänder), Früchte. War Neff 2023 und 2024 in internationalen Feldern ohne Sieg geblieben, gewann sie nun in der Vorbereitung drei Rennen. Hinzu kommt der Teamwechsel zu Cannondale nach sechs Jahren bei Trek, der ihr einen «sehr willkommenen Boost» verleiht.
Frei, Indergand und Koller: Punktuell punkten
Neben Neff haben auch Sina Frei (Silber) und Linda Indergand (Bronze) Olympiamedaillen von 2021 in ihrer Sammlung. Die 27-jährige Frei und die vier Jahre ältere Indergand mischten in den letzten Jahren aber nur noch punktuell zuvorderst mit – wobei Frei zum Ende der letzten Saison mit vier Podestplätzen in den letzten vier Rennen (Cross-Country und Short Track) der Befreiungsschlag gelang.
Nicole Koller, die Junioren-Weltmeisterin von 2014, schaffte in der letzten Saison den Anschluss an die Top 10 und liess bei der WM-Hauptprobe mit einem 6. Platz aufhorchen.