Stefan Küng (Groupama-FDJ) mischte wie schon im Vorjahr um den Sieg mit. Beim letzten Test vor der Flandern-Rundfahrt gehörte er zur siebenköpfigen Spitzengruppe, die den Sieg nach 188,6 km von Roeselare nach Waregem unter sich ausmachte. Immer wieder zog der 30-jährige Zeitfahrspezialist das Tempo an, kam aber nie entscheidend weg.
Anders Matteo Jorgenson (Team Visma - Lease a Bike), der sieben Kilometer vor dem Ziel den entscheidenden Angriff startete. Der US-Amerikaner fuhr nach 4:07:44 Stunden solo ins Ziel. Im Sprint der Verfolgergruppe, die am Ende 29 Sekunden Rückstand aufwies, setzte sich der Norweger Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) gegen Küng durch.
Van Aert fällt aus
Grosser Wermutstropfen für das siegreiche Team Visma war der Ausfall von Captain Wout Van Aert. Der Belgier ging 67 km vor dem Ziel zu Boden, nachdem er auf der als gefährlich geltenden Abfahrt vor dem Kanarieberg mit sehr hoher Geschwindigkeit das Rad seines Teamkollegen Teisj Benoot berührt hatte. Der 29-Jährige riss rund ein Dutzend Fahrer mit, unter ihnen den Dänen Mads Pedersen und den Eritreer Biniam Girmay.
Wie sein Team später bekanntgab, hat der neunmalige Etappensieger der Tour de France beim Sturz das Schlüsselbein sowie mehrere Rippen gebrochen. Die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix wird Van Aert somit verpassen. Er hatte diese beiden Monumente mit Kopfsteinpflaster, die in seiner Erfolgsbilanz noch fehlen, zum wichtigsten Ziel seiner Saison erklärt.
Ob van Aert wie geplant ab dem 4. Mai den Giro d'Italia bestreiten kann, scheint zumindest fraglich. Dort sollte er erstmals als Kapitän bei einer grossen Rundfahrt antreten.