Die Schwimm-EM im August 2022 in Rom hatte für Roman Mityukov enttäuschend geendet. Sowohl über 100 m als auch über 200 m Rücken und mit der 4x200-m-Freistil-Staffel setzte es für den Genfer jeweils den 4. Platz ab.
Erste WM-Medaille seit 4 Jahren
Ein Jahr später entschädigte er sich an der WM im japanischen Fukuoka und machte sich zwei Tage vor dem 23. Geburtstag das grösste Geschenk. Mit Bronze über 200 m Rücken schrieb er Schweizer Schwimm-Geschichte.
Ich verspürte während der ganzen Saison Wut, während all meinen Trainings.
Erst vier Schweizer Schwimmerinnen oder Schwimmer hatten dieses Kunststück im 50-m-Becken vor ihm geschafft (Dano Halsall, Marie-Thérèse Armentero (beide 1986), Flavia Rigamonti (2001, 2005 und 2007) und Jérémy Desplanches (2019)). Seit 4 Jahren hatte Swiss Aquatics auf eine WM-Medaille gewartet.
An den «Niederlagen» gewachsen
«Ich bin sehr zufrieden», sagte ein überglücklicher Mityukov im Interview. Als Initialzündung bezeichnete er die 4. Plätze an der EM in Rom. «Das hat mich so angewidert», so Mityukov. «Ich verspürte während der ganzen Saison Wut, während all meinen Trainings.» Er geht gar noch weiter: «Wenn ich harte Trainings absolvierte, dachte ich an diese 4. Plätze.»
Er sei an diesen Niederlagen gewachsen und habe daraus gelernt. An der EM habe er seine Emotionen überhaupt nicht kanalisieren können. Dies sei ihm an der WM besser gelungen, er sei am Finaltag gar ruhig gewesen. Auch wenn es «sehr hart» gewesen sei vor dem Rennen. «Ich wollte keinesfalls wieder Vierter werden.» Die Revanche ist ihm auf eindrückliche Weise gelungen.