Keine sechs Wochen nach dem Ende der WM in Budapest steht für die europäische Schwimm-Elite bereits der nächste Grossanlass an. Am Donnerstag beginnen in Rom die 36. Europameisterschaften – mit zahlreichen Schweizer Final- und Medaillen-Anwärtern.
War Swiss Aquatics im Juni in der ungarischen Hauptstadt mit der siebenköpfigen WM-Delegation ohne Top-3-Platzierungen geblieben, so stehen die Aussichten bei den kontinentalen Titelkämpfen im Foro Italico in Rom für die neun Schweizerinnen und sechs Schweizer um einiges besser. Diese EM ist von Seiten Verband als der absolute Saisonhöhepunkt definiert.
Sextett mit grossen Ambitionen
«Wir werden mit einer grossen und schlagkräftigen Mannschaft antreten, mit dem Ziel, individuelle Bestleistungen zu erbringen», sagt Markus Buck. Vor Beginn der WM in Budapest, die sehr kurzfristig in den Wettkampfkalender aufgenommen worden war, hatte sich der Chef Leistungssport von Swiss Aquatics viel zurückhaltender geäussert.
Wenn der nationalen Elite persönliche Bestleistungen gelingen, dann liegen Medaillen auch im 50-m-Becken durchaus in Griffweite. Dies zeigten Jérémy Desplanches (Silber über 200 m Lagen), Lisa Mamié (Silber über 200 m Brust) und Roman Mityukov (Bronze über 200 m Rücken) im Mai 2021 in Budapest, den für die Schweiz medaillenträchtigsten Europameisterschaften seit über zwei Jahrzehnten.
Neben diesem Trio gehören auch Noè Ponti, Antonio Djakovic und Maria Ugolkova zu den Leistungsträgern, die an internationalen Grossanlässen (inklusive Kurzbahn) schon auf dem Podest gestanden haben.
Corona-Nachwehen bei Ponti
Allerdings lief bislang für die meisten Schweizer Topschwimmer die nacholympische Saison nicht nach Wunsch. Nach Budapest wurde auch der zuvor konstant stark schwimmende Olympia-Medaillengewinner Ponti – wie einige Wochen und Monate vorher schon andere Nationalteamkollegen – von einer Corona-Infektion ausgebremst.
«Ich ermüdete im Wasser sehr schnell. Vor allem meine Bronchien litten», erklärt Ponti. Nach einer Behandlung bei einem Lungenspezialisten gehe es ihm aber wieder viel besser.
Desplanches, der in Tokio wie Ponti Bronze gewann, erlebte Mitte Juli wegen eines Hexenschusses den nächsten Rückschlag.
Klingt die Saison mit Höhepunkten aus?
Aufgrund der Entwicklung des (Corona-)Infektionsgeschehens spricht Markus Buck davon, dass «wir wieder Vorsicht walten lassen müssen. Gleichzeitig müssen die letzten Reserven mobilisiert werden, um diese lange und intensive Saison zu einem durchwegs positiven Abschluss zu bringen.»