- Zum Abschluss der Schwimm-EM in Belgrad holt Antonio Djakovic über 400 m Freistil seine zweite Bronzemedaille.
- Jérémy Desplanches wird über 200 m Lagen Fünfter und verpasst neben Edelmetall auch die Olympia-Limite.
- Damit reist das Schweizer Team mit insgesamt 5 Medaillen aus der serbischen Hauptstadt ab – so vielen wie noch nie an einer EM.
Antonio Djakovic hat der Schweiz bei den Europameisterschaften im grossen Becken in Belgrad die fünfte Medaille beschert. Der 21-jährige Thurgauer gewann Bronze über 400 m Freistil, nachdem er schon über 200 m Freistil Dritter geworden war.
So erfolgreich wie in Belgrad war ein Schweizer Team an einer EM noch nie. Die bisherige Bestmarke, erzielt vor zwei Jahren in Rom, betrug vier Medaillen.
Djakovic mit starkem Schlussspurt
Wie üblich drehte Djakovic auf der letzten Länge noch einmal auf. Bei der Wende noch auf Platz 5 klassiert, arbeitete er sich mit einer Schlusszeit von 3:47,62 Minuten noch auf das Podest vor. Auf den Griechen Dimitrios Markos und Silber fehlten letztlich 18 Hundertstel. Gegen den neuen Europameister Felix Auböck aus Österreich war aber definitiv kein Kraut gewachsen (3:43,24).
«Das hätte ich nicht erwartet. Ich bin eigentlich nur hierhergekommen, um Spass zu haben», sagte Djakovic, der die EM als Vorbereitung auf Olympia bestritt. Vier Wochen vor dem Saison-Highlight nimmt er die Gewissheit mit, dass die Form stimmt. «Ich bin sehr happy über diese Zeiten. Das wird sehr spannend in Paris.»
Auch Vanna Djakovic mit Ausrufezeichen
Über 400 m Freistil hatte sich am Morgen überraschend auch Djakovics Schwester Vanna mit persönlicher Bestleistung für den Final qualifiziert. Dort legte die 18-Jährige vom Schwimmklub Uster noch einen drauf. Sie schwamm in 4:15,32 Minuten noch einmal zwei Sekunden schneller als im Halbfinal und klassierte sich auf dem hervorragenden 6. Platz.
Gold ging an die Ungarin Ajna Kesely (4:06,56), Silber an Barbora Seemanova (CZE) und Bronze an Francisca Martins (POR).
Desplanches nutzt letzte Gelegenheit nicht
Der Ende Saison zurücktretende Jérémy Desplanches wird an den Olympischen Spielen in seiner Paradedisziplin nicht am Start sein. Der Bronzemedaillengewinner von Tokio musste sich über 200 m Lagen beim Sieg des Ungarn Hubert Kos mit Platz 5 begnügen. In 1:59,04 Minuten verpasste er die geforderte Limite (1:57,94) um mehr als eine Sekunde. Der 29-jährige Genfer dürfte in Paris als Staffelschwimmer dennoch zur dritten Olympiateilnahme in seiner Karriere kommen.
Die Schweiz hat über 4x200 m Freistil und über 4x100 m Lagen ein Männer-Team am Start. Swiss Aquatics darf Swiss Olympic vier Schwimmer zur Selektion vorschlagen, die ausschliesslich in Staffelrennen eingesetzt werden.
Mamié darf mit Olympia planen
Geht es nach dem nationalen Schwimmverband, wird auch Lisa Mamié in Paris dabei sein. Die Zürcherin hat die Limite über 100 und 200 m Brust zwar verpasst, dürfte aber über das sogenannte Universalitätskriterium zum Handkuss kommen.
Dieses kann zum Tragen kommen, wenn eine Nation nur in einem Geschlecht qualifizierte Athleten hat (bei der Schweiz nur bei den Männern). In diesem Fall kann zusätzlich eine Person vom anderen Geschlecht gemeldet werden. Mamié hat in Belgrad Silber über 100 m Brust und Bronze über 200 m Brust geholt. Swiss Olympic will das definitive Schwimm-Aufgebot am 4. Juli bekanntgeben.