Im Schweizer Skisprung-Team mischen in dieser Saison zwei Generationen mit. Auf der einen Seite ist da der nimmermüde Simon Ammann. Der vierfache Olympiasieger hat auch mit 43 Jahren noch nicht genug und steigt in seine 28. Weltcup-Saison.
Auf der anderen Seite will sich der 25 Jahre jüngere Felix Trunz im Team etablieren. Der 18-Jährige debütierte in der vergangenen Saison im Weltcup und verdiente sich die Team-Nominierung mit starken Resultaten in der Sommersaison.
Simon Ammann ist ein grosses Idol von mir. Mit ihm springen zu können, ist schon speziell.
Der Newcomer wird mit seinem Idol hinter Killian Peier und Gregor Deschwanden um die Positionen 3 und 4 kämpfen. Für Trunz, dessen Vater Martin ebenfalls Skispringer ist und 1992 (Albertville) und 1994 (Lillehammer) an Olympischen Spielen teilgenommen hat, ist nur schon die Kader-Nomination ein Erfolg.
«Ich habe hart dafür gearbeitet und viel trainiert. Es ist schön, endlich einmal ganz oben mit dabei zu sein», sagt der Ostschweizer, der in der vergangenen Saison in Lahti ein erstes Mal Weltcup-Luft geschnuppert hat.
Angesprochen auf die Ziele für die kommende Saison, die am Wochenende im norwegischen Lillehammer lanciert wird, äussert er sich bescheiden: «Ich bin realistisch. Wenn ich in die Punkte springen kann, ist es cool.»
Ich sehe es realistisch und möchte in regelmässig in die Punkte springen. Ganz schön wäre es, es in die Top 10 zu schaffen.
Bescheidene Ziele hat auch Routinier Ammann. Der Toggenburger, der in der Vorbereitung einen Denkzettel verpasst bekam und kurzzeitig aus dem Kader gestrichen wurde, sagt, er sei nicht mehr der gleiche wie 2009 und 2010: «Ich sehe es realistisch und möchte regelmässig in die Punkte springen. Ganz schön wäre es, es in die Top 10 zu schaffen.»
Der vierfache Olympiasieger ist froh, im Kader zu sein, und blickt auf eine gelungene Vorbereitung zurück. «Es ist in diesem Jahr viel schöner gelaufen als auch schon. Und ich bin viel zufriedener vor dem Saisonstart», sagt der 43-Jährige.
Druck auf Ammann ist da
Der vierfache Olympiasieger legt den Fokus auf die Vierschanzentournee und die WM 2025 in Trondheim. «Ich bin ein Wettkämpfer wie eh und je. Ich muss mich behaupten und hoffe darauf, dass ich an der Vierschanzentournee teilnehmen kann und es dann ins WM-Kader schaffe.»
Der Routinier weiss aber auch, dass die Jungen Druck ausüben und er sich immer wieder behaupten muss: «Die Ausgangslage ist anspruchsvoller geworden.»
Und was sagt eigentlich Trunz, der beim ersten Doppel-Olympiasieg von Ammann noch nicht einmal auf der Welt war, zum Duell? «Simon Ammann ist ein grosses Idol von mir. Mit ihm springen zu können, ist schon speziell.»