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Gesamtwertung im Blick Deschwanden: «Vielleicht reicht es noch 1-2 Plätze nach vorne»

Gregor Deschwanden reitet auch im neuen Jahr auf der Erfolgswelle. Er gefällt sich in der Rolle des Jägers.

Zehn Jahre lang mussten die Schweizer Skispringer auf einen Podestplatz im Rahmen der Vierschanzentournee warten. Seit dem 3. Rang von Simon Ammann in Innsbruck im Januar 2015 blieb der Schweiz der Sprung aufs Treppchen verwehrt. Dass Gregor Deschwanden diese Durststrecke mit dem zweiten Rang beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen beendete, ist keine grosse Überraschung, zu konstant ist der Luzerner in dieser Saison unterwegs.

Es sei demnach auch kein «Traum», der für den 33-Jährigen in Erfüllung geht. Denn ein «Traum wäre es, mal zu gewinnen. Ich bin aber sehr zufrieden, es waren wieder zwei saugeile Sprünge», so der strahlende Deschwanden im Interview nach der Siegerehrung.

Österreichisches Trio vorne

Vor etwas mehr als einem Jahr war Deschwanden zum ersten Mal in seiner Karriere auf das Podest gesprungen. Seither kamen fünf weitere Flüge in die Top 3 hinzu. Wie schon im polnischen Wisla verhinderte in Garmisch-Partenkirchen einzig Daniel Tschofenig den Premierensieg des Schweizers. Für Deschwanden keinen Grund, Trübsal zu blasen: «Das ist Spitzensport. Manchmal kann man top springen und dann gibt es trotzdem noch jemanden, der besser ist.»

Bei Halbzeit belegt Deschwanden in der Tournee-Gesamtwertung den 4. Zwischenrang. Auf Leader Tschofenig fehlen ihm 13,6 Punkte, auf den drittplatzierten Kraft nur 4,9 Zähler. Deschwanden gefällt sich in der Rolle des Jägers und liebäugelt sogar mit dem ganz grossen Wurf:

«Es sind alles Österreicher vor mir und jetzt geht es nach Österreich.» Vor einheimischem Publikum hätten seine Kontrahenten ein schwereres Rucksäckchen zu tragen als er. «Wenn ich weiter das abrufe, was ich kann, dann weiss man nie, was noch rauskommt. Vielleicht reicht es dann noch 1-2 Plätze nach vorne.»

Vorerst will Deschwanden den sechsten Podestplatz der Karriere aber noch geniessen. «In unserem Hotel gibt es gutes Bier. Morgen ist ja Ruhetag, dann vertrage ich das schon.»

SRF zwei, sportlive, 1.1.2025, 13:55 Uhr ; 

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