Am Samstag geht es nach langer Pause weiter in der höchsten Unihockey-Meisterschaft der Schweiz. Für die Spielerinnen und Spieler der NLA-Klubs endet eine ungewohnte Zeit, denn normalerweise läuft die Liga vor dem Jahreswechsel auf Hochtouren.
Einige der besten Spieler der Schweiz wie Michael Schiess (Waldkirch-St. Gallen), Manuel Maurer (Köniz), Claudio Laely (GC) oder Pascal Meier (ebenfalls GC) nutzten die Pause für eine Auslandserfahrung und spielten einige Wochen in Schweden in der wohl stärksten Liga der Welt.
Meier beispielweise kehrte kurzzeitig zu den Växjö Vipers zurück, wo der 30-jährige Goalie bereits von 2013 bis 2015 spielte. SRF Sport konnte vor dem Saisonstart mit dem bei den Grasshoppers engagierten Nati-Goalie sprechen.
SRF Sport: Am kommenden Wochenende geht es in der NLA endlich wieder los. Wie ist die Gefühlslage bei Ihnen und Ihrem Team?
Pascal Meier: Wir freuen uns extrem, dass es wieder weiter geht. Es fühlt sich wie ein neuer Saisonstart an. Es sind gemischte Gefühle, da wir nicht wissen, wo wir stehen und wie weit wir sind. Dazu haben wir am Samstag gegen Leader Wiler-Ersigen gleich sofort ein absolutes Spitzenspiel.
Die Unihockey-Liga war mit dem Unterbruch eine der Ausnahmen im Schweizer Sport. Wie sehen Sie diesen Entscheid im Rückblick?
Es ist als Spieler schwierig zu beurteilen, da man eigentlich immer spielen will. Rückblickend glaube ich, dass der Entscheid zu diesem Zeitpunkt berechtigt war. Zudem konnte die Liga in der Zwischenzeit Inputs aus anderen Sportarten einholen, die nicht unterbrochen haben. In der Taskforce von Swiss Unihockey sind Spielerinnen und Spieler vertreten, da die Athleten auch hinter den Entscheiden stehen müssen.
Wie lange sind Sie nach Ihrem Schweden-Gastspiel schon wieder zurück in der Schweiz?
Ich bin kurz vor Weihnachten zurückgekommen und hatte gerade noch Glück, dass ich nicht in Quarantäne gehen musste. Schweden rutschte kurz darauf auf die Liste. Insgesamt war ich ziemlich genau einen Monat dort.
Wie hat es Ihnen in Schweden bei den Växjo Vipers gefallen?
Sehr gut. Für mich war es anders als für die Feldspieler, da es eigentlich abgemacht war, dass ich nicht zum Einsatz komme. Weil dann aber ein Goalie länger ausfiel, durfte ich doch noch 2 Partien absolvieren. Ich konnte sehr viel mitnehmen. Ein durchaus gelungenes Abenteuer.
Wie lange brauchten Sie, um sich an die neue Liga zu gewöhnen?
Eine Woche hat es gedauert. Das Spiel unterscheidet sich, und zudem musste ich den Rhythmus wieder finden. Mit der Sprache ging es nach 6 Jahren erstaunlicherweise sehr gut, das war gar kein Problem.
Wie ging die schwedische Liga mit der Situation um?
Eigentlich ziemlich ähnlich, wie wir es jetzt in der Schweiz handhaben werden. Allerdings werden die Spieler im Gegensatz zu uns nicht wöchentlich getestet. Die Schweden sind aber eher distanzierter und begrüssen sich beispielsweise auch sonst vor dem Training nicht mit der Hand.
Sie arbeiten neben dem Unihockey noch in der IT-Branche. Wie hat das Gastspiel in Schweden Ihre Arbeit verändert?
Eigentlich gar nicht. Wir sind schon länger im Homeoffice, weshalb es keine Rolle spielt, ob ich in Zürich oder Schweden sitze. Aber klar: Bevor ich meine Koffer packte, habe ich mit meinem Arbeitgeber gesprochen. In Schweden konnte ich glücklicherweise in der Arena des Klubs ein Büro beziehen, wodurch ich weniger lang für die Trainings anreisen musste.
GC ist letzten Herbst gut in die Saison gestartet, hat 4 der 5 Spiele gewonnen, stellt mit 37 Toren zudem die beste Offensive der Liga. Was ist möglich für Ihr Team?
Vor der Saison haben wir gesagt, dass wir mindestens einen Titel gewinnen wollen. Da der Cup abgesagt wurde, gibt es nur noch einen Titel zu holen. Wir arbeiten seit Jahren darauf hin, die Meisterschaft zu gewinnen. Die Liga ist aber ausgeglichener geworden, da wir und Wiler-Ersigen einige erfahrene Spieler verloren haben und die Klubs auf den Positionen 3 bis 6 sicherlich stärker geworden sind.
Das Gespräch führte Joris Gürber.