Die Freude nach dem positiven Entscheid des Sportparlaments für eine Olympia-Kandidatur der Schweiz im Hinblick auf die Winterspiele 2030 war gross. «Wir haben hart gearbeitet, um das zu schaffen», sagte Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl. Entsprechend habe er auch emotional auf das Ja reagiert.
Das «starke Zeichen, dass der Schweizer Sport das will», (Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann) ist aber nur eine weitere von vielen Etappen zu einer möglichen Umsetzung. Nächste Woche oder Anfang Dezember entscheidet das Internationale Olympische Komitee (IOC), ob das Schweizer Projekt nach positiver Machbarkeitsstudie zur Dialog-Phase zugelassen wird. Für die Winterspiele 2030 interessieren sich auch Schweden und Frankreich. Der Austausch mit den interessierten Verbänden dürfte im Frühjahr abgeschlossen sein.
Das IOC hat gesagt, dass es künftig keine Verlierer mehr geben wird. Ich bin gespannt, wie man das schaffen will.
«Jetzt liegt es am IOC zu sagen, ob es mit dem Schweizer Konzept zufrieden ist», sagte Lehmann. Wie genau der «targeted dialogue» mit dem IOC ablaufen wird und welche Stolpersteine auf dem Weg Richtung Winterspiele 2030 noch verstreut sind, blieb am Freitagabend aber weitgehend im Dunkeln.
«Das Konzept ist anders, weg vom Gigantismus – das ist schon einmal gut. Das IOC hat aber auch gesagt, dass es künftig keine Verlierer mehr geben wird. Ich bin gespannt, wie man das schaffen will. Nach meiner Mathematik haben wir drei Kandidaten», so Lehmann weiter.
IOC will Garantien
Noch sei man in der Konzept-Phase. Der Rahmen für eine Kandidatur ist gegeben, das Interesse bekundet. Doch nun beginnt die Detailarbeit. Lehmann: «Es muss jedem bewusst sein, dass wir bei einem solchen Mega-Event in dieser kurzen Zeit noch nicht in die Tiefe gehen konnten.»
Ruth Wipfli Steinegger, Vorsitzende des Lenkungsausschusses, wird im SRF-Interview konkreter, wenn sie sagt: «Wir werden einen Spurt hinlegen müssen, das wird sehr anspruchsvoll. Es müssen 24 Garantien betreffend Sicherheit der Durchführung, Zugeständnissen der Hotellerie beziehungsweise von Kantonen und Gemeinden geliefert werden.»
Aufgrund der bereits durchgeführten Machbarkeitsstudie und der breiten Zustimmung aus der Bevölkerung gehe man aber zuversichtlich in die nächste Phase, betonte Lehmann. «Die Schweiz darf erhobenen Hauptes in dieses Rennen steigen.»