Ihre leicht umstrittene Selektion war definitiv kein Schuss in den Ofen: Chiara Leone sorgte mit ihrem Olympiasieg für das einzige goldene Highlight der Schweizer Paris-Bilanz. Die Aargauerin beerbte im Dreistellungskampf 50 m Gewehr Nina Christen (Tokio-Siegerin) und unterstrich zusammen mit Audrey Gogniat (Bronze im 10 m Luftgewehr) die Stellung der Schweiz als Schiess-Nation.
Wie Europameisterin Leone hatte auch das Schweizer Silber-Duo im Olympia-Vorfeld mit einer Medaille zumindest geliebäugelt: Julie Derron schaffte das Kunststück im Triathlon, Steve Guerdat im Springreiten.
Gleich 5 Mal jubelte die Schweiz auf der untersten Stufe des Treppchens. Neben der erwähnten Gogniat ging die Bronzemedaille auch an Zoé Claessens (BMX Racing), Roman Mityukov (Schwimmen, 200 m Rücken), den Doppelzweier mit Roman Röösli und Andrin Gulich sowie das Beachvolleyball-Duo Tanja Hüberli/Nina Brunner.
Mit den total 8 Medaillen darf Swiss Olympic zufrieden sein. Die 13 Tokio-Auszeichnungen von vor 3 Jahren hatte Delegationsleiter Ralph Stöckli schon im Vorfeld als unrealistisches Ziel abgetan und dafür Rio (7 Medaillen) als Massstab gesetzt. Fazit: Ziel erreicht.
Tiefpunkt im Medaillenspiegel
Mit dieser Ausbeute schafft es die Schweizer Delegation im Medaillenspiegel auf den 48. Platz. Klingt nach wenig, ist es auf den ersten Blick auch. So weit hinten lag die Schweiz in der olympischen Geschichte noch nie, zuletzt ähnlich «schlecht» klassiert war sie 2004 in Athen mit Rang 46.
Allerdings ist das auch der etwas eigenen Platzierungsregel im Medaillenspiegel geschuldet, dass erst nach Gold-, dann Silber- und Bronzemedaillen geordnet wird. Ganze 21 Nationen mit kleinerem Total liegen vor der Schweiz.
Gleich 9 Mal «Leder»
Was auch Stöckli im Abschlussinterview betonte: Es fehlte aussergewöhnlich häufig wenig. Den undankbaren 4. Platz nahmen Schweizer Athletinnen und Athleten 9 Mal ein, dazu kommt Swiss-Athletics-Läufer Dominic Lobalu, dem über 5000 m ebenfalls nur wenig (in seinem Fall 0,14 Sekunden) zu Bronze fehlte.
Zum Vergleich: 2021 in Tokio hatte es vier 4. Plätze gegeben, in den vier vorangegangenen Austragungen zusammen deren sechs.
In der Breite hinter dem Podest lieferte Swiss Olympic ebenfalls ab: 32 Diplome sahnten die Schweizerinnen und Schweizer ab, und damit so viele wie noch nie seit 1984 und der Einführung dieser Zusatzauszeichnung für die ersten 8 Plätze.