Kurz vor Mitternacht erklärte Thomas Bach die Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt Paris für beendet. Der scheidende IOC-Präsident verfolgte die über dreistündige Schlusszeremonie an der Seite von Emmanuel Macron, dem Staatspräsidenten Frankreichs.
Es seien «sensationelle Olympische Spiele – oder sollte ich sagen Seine-sationelle Spiele?» gewesen, so Bach. Der 70-Jährige betonte ausserdem, dass die Spiele in Paris die ersten einer neuen Ära gewesen seien: «Die ersten Olympischen Spiele, die ganz im Zeichen unserer Reformen der olympischen Agenda standen: jünger, urbaner, integrativer, nachhaltiger. Die ersten Olympischen Spiele auch mit voller Geschlechterparität.»
Kleine Schweizer Delegation
Die Schweizer Delegation an der finalen Zeremonie war nicht mehr gross. Die meisten Athleten reisten spätestens 48 Stunden nach ihrem Wettkampf ab. Die Zürcherin Julie Derron, Silbermedaillengewinnerin im Triathlon, und der Genfer Roman Mityukov, Bronzemedaillengewinner über 200 m Rücken im Schwimmen, trugen die Schweizer Fahne ins Stade de France. Beide waren für die Schlussfeier nochmals nach Paris gereist.
Für andere der insgesamt 206 Länder, die teilnahmen und teils keine Sportler mehr in Paris hatten, trugen Volunteers die Landes-Flagge ins Stadion.
Die Show der Schlussfeier war vor allem gegen Ende reich an Highlights. Inszeniert wurde sie wieder von Thomas Jolly, der schon die Eröffnungsfeier gestaltet hatte. Hollywood-Star Tom Cruise seilte sich wie in «Mission Impossible» ins Stade de France ab. Der Schauspieler holte symbolisch die olympische Flagge für den Weg nach Hollywood ab. In Los Angeles spielten die Red Hot Chili Peppers, Billy Eilish und der Rapper Snoop Dogg.
Schweizer Pianist mit grossem Auftritt
Schwimmer Léon Marchand, der Star der Spiele, trug derweil die olympische Flamme aus dem «Jardin des Tuileries» ins Stade de France, wo sie gelöscht wurde. Marchand ist dank seiner fünf Medaillen im Schwimmen (4x Gold) der neue Volksheld. Kein Sportler war während der Spiele von Paris erfolgreicher als Marchand.
Französische Top-Acts aus der Kultur-Szene kamen zu Auftritten. Und auch ein Schweizer prägte die grosse Show mit: Pianist Alain Roche präsentierte sein «piano vertical» und spielte an einem in der Luft hängenden Flügel die Apollon-Hymne, die 130 Jahre vor Christus entstanden ist und als eines der ältesten Musikstücke überhaupt gilt.