Die Schnellsten
- 1. Kjetil Jansrud (No) 1:19,98 Minuten
- 2. Aksel Svindal (No) +0,02
- 3. Vincent Kriechmayr (Ö) +0,33
- 4. Beat Feuz (Sz) +0,44
Kjetil Jansrud und Aksel Svindal haben der WM-Abfahrt in Are den Stempel aufgedrückt. In einem Rennen, das sich aufgrund starker Schneefälle und damit eingeschränkten Sichtverhältnissen am Rande der Regularität bewegte, feierten die beiden Norweger einen Doppelsieg.
Für Jansrud ist es die erste Goldmedaille an einer WM. 2015 hatte der 33-Jährige Silber in der Kombination gewonnen. Zwei Jahre später holte er in St. Moritz Silber im Super-G. Dass er nun ausgerechnet in Are ganz zuoberst landet, kommt einem Märchen gleich: Erst vor zwei Wochen hatte sich Jansrud im Training in Kitzbühel zwei Knochen in der Hand gebrochen. Die WM-Abfahrt absolvierte er mit angeklebtem Skistock.
Einen märchenhaften Tag erlebte auch Svindal. Der 36-Jährige bestritt mit der WM-Abfahrt sein allerletztes Rennen. Und er liess zum Abschluss noch einmal seine ganze Klasse aufblitzen. Für Svindal ist es die insgesamt 9. WM-Medaille seiner Karriere. Trotz dem mickrigen Rückstand von nur 2 Hundertstelsekunden dürfte es ihn kaum schmerzen, dass sie aus Silber und nicht aus Gold ist.
Nicht wie im Märchen, sondern in einem bösen Traum muss sich Beat Feuz gewähnt haben. Der Titelverteidiger reihte sich hinter den beiden Norwegern auf Zwischenrang 3 ein, wurde aber alsbald von Vincent Kriechmayr abgelöst. Der Österreicher hatte im Super-G zeitglich mit Johan Clarey Silber gewonnen.
Die weiteren Schweizer
- 9. Mauro Caviezel +0,83
- 21. Niels Hintermann +1,47
- 35. Carlo Janka +2,40
- 36. Gilles Roulin +2,41
Von den anderen Schweizern am besten mit den eingeschränkten Sichtverhältnissen zurecht kam Mauro Caviezel. Der 9. Platz ist für den Bündner, der sich mit Startnummer 2 als «Schneepflug» bezeichnete, das beste Abfahrtsergebnis an einem Grossanlass.
Niels Hintermann kann sich als 21. bei seiner WM-Premiere nichts vorwerfen lassen. Carlo Janka und Gilles Roulin hingegen enttäuschten und verpassten die Top 30.
Die Sache mit dem Wetter
Wirklich gut meinte es der schwedische Wettergott mit den Abfahrern nicht. Bereits am frühen Morgen war entschieden worden, dass das Rennen nur vom Super-G-Start aus und damit auf verkürzter Strecke stattfindet. Aufgrund von Nebel wurde der Start schliesslich bis 13:30 Uhr hinausgezögert.
WM-würdige Bedingungen fanden die Speedspezialisten indes trotz der späteren Startzeit nicht vor. Es schneite stark, die Sichtverhältnisse blieben äusserst schwierig – ein Rennen am Rande der Regularität. Feuz hatte für die Durchführung der Abfahrt bei diesen Bedingungen nur einen Kommentar übrig – «ein müdes Lächeln».
Der Startnummer-Poker von Hannes Reichelt ging indes nicht auf. Der Österreicher hatte am Freitag die Auslosung geschwänzt, um nicht die unliebsame 1 zu bekommen. Als Reichelt schliesslich mit Nummer 46 startete, hatte sich das Wetter zwar eher etwas verbessert, nach einem frühen Fehler blieb der 38-Jährige aber chancenlos.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 09.02.2019, 11:50 Uhr