Künftig soll die Saison der Speedfahrerinnen und Speedfahrer schon Anfang November mit einer länderübergreifenden Abfahrt am Fusse des Matterhorns beginnen. Obwohl die definitive Streckenführung und die Länge des Rennens noch nicht feststehen, sorgt das Projekt schon jetzt für Diskussionen.
Zu den prominentesten Kritikern der geplanten Abfahrt gehört Felix Neureuther. Der ehemalige deutsche Skirennfahrer, der mittlerweile als Experte für die ARD tätig ist, äussert grosse Bedenken am Rennen: «Der Skisport hat die grosse Aufgabe, seine Glaubwürdigkeit zu bewahren. Mit einer Abfahrt anfangs November auf einem Gletscher und zu einem Zeitpunkt, wo die Gletscher schmelzen, macht man sich angreifbar.»
OK-Präsident Franz Julen sieht derweil die Nachhaltigkeit als grosse Stärke des Projekts. 95 Prozent der Pistenfläche bestehe bereits, zwei Drittel der Strecke sei auf dem Gletscher, den man nicht bewässern muss. «Für uns ist das eines der nachhaltigsten Skirennen, die es überhaupt gibt.»
Braucht der Skisport Innovationen?
Mit einem Start auf fast 4000 Meter über Meer und einer grenzüberschreitenden (Schweiz-Italien) Strecke würde die Abfahrt in neue Dimensionen vorstossen. Das sei auch dringend nötig, denn in den letzten Jahren hat sich im Skisport gemäss Julen nicht viel getan. «Das Projekt bringt neue innovative Ideen, auf die der Skisport dringend angewiesen ist.»
Neuerungen dieser Art, wie etwa auch Parallelrennen, beäugt Neureuther jedoch kritisch. Die geschichtsträchtigen Abfahrten von Wengen und Kitzbühel seien die erfolgreichsten Rennen im Weltcupkalender. «Der Skisport würde sich einen Gefallen tun, wenn er sich auf die traditionellen Formate beschränkt.»
Die ersten Rennen oberhalb von Zermatt sollen im nächsten Jahr stattfinden. 2023 wird der Weltcup ein erstes Mal am Fusse des Matterhorns Halt machen. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern sind je eine Abfahrt und ein Super-G geplant.