Die FIS wollte eigentlich zurückhaltend mit Sanktionen nach Fluor-Wachs-Kontrollen umgehen. Doch nun wurde bereits im 1. Rennen der neuen Weltcup-Saison die 1. Athletin disqualifiziert.
Die zweifache Olympia-Medaillen-Gewinnerin Ragnhild Mowinckel aus Norwegen durfte in Sölden nicht mehr zum 2. Lauf des Riesenslaloms antreten. Sie wäre als 6. des Zwischenklassements gut im Rennen gelegen.
Auf ihren Head-Ski wurden nach dem 1. Durchgang Fluor-Werte nachgewiesen, die weit über der Limite lagen. Dies bestätigte FIS-Renndirektor Peter Gerdol gegenüber SRF. Aufgrund der deutlichen Testresultate nach dem Lauf von Mowinckel hätten die Funktionäre gar keine Wahl gehabt, als die Athletin zu disqualifizieren. Offenbar lag die Zahl statt beim Grenzwert 1,8 im zweistelligen Bereich.
Problem mit der Messart?
Auf diese Saison hin hatte der Ski-Weltverband nach langem Hin und Her das umweltschädliche Fluor-Wachs verboten und kontrolliert dies nun jeweils. Die Tests bei allen anderen Fahrerinnen in Sölden waren negativ. Sie versuche natürlich, nicht zu schummeln und sei sicher, dass es einen Fehler gegeben habe, sagte Mowinckel dem norwegischen Fernsehsender TV2.
Bei Head herrschte Unverständnis nach der Disqualifikation. Rennchef Rainer Salzgeber sagte, dass er keine Erklärung für die Testergebnisse habe. «Noch vor zwei Tagen war bei einer Probemessung mit derselben Wachsmischung alles in Ordnung», erklärte er. Head will nun in die Analyse gehen und herausfinden, wie das passieren konnte. Salzgeber vermutet aber ein Problem bei der Messmaschine.
Er ist damit im Ski-Zirkus nicht der Einzige. Gemessen wird mittels Infrarot-Spektroskopie. Die Tests galten bis zuletzt als nicht hundertprozentig verlässlich und lösten deshalb Verunsicherung unter den Sportlerinnen und Sportlern aus. «Man ist offenbar nicht bereit, das zuverlässig zu messen», schätzte auch SRF-Expertin Tina Weirather ein.