Die Medaillen
- Gold: Franjo von Allmen (SUI) 1:40,68 Minuten
- Silber: Vincent Kriechmayr (AUT) +0,24 Sekunden
- Bronze: Alexis Monney (SUI) +0,31
Schweizer Freudentag in Saalbach: Franjo von Allmen hat sich dank einer entfesselten Fahrt zum neuen Abfahrts-Weltmeister gekrönt. Dreimal musste sich der 23-Jährige in dieser Weltcup-Saison als Zweiter geschlagen geben. An der WM ging nun alles auf. Mit Startnummer 11 ins Rennen gegangen, nahm Von Allmen je länger je mehr Fahrt auf und setzte sich an die Spitze. Wenige Stunden vor seinem Gold-Lauf hatte er noch lässig betont: «Ich will einfach gut Skifahren und visiere keinen konkreten Rang an.» Die Mischung aus Mut und Lockerheit erwies sich als weltmeisterlich. Bereits bei den Frauen hatte mit Breezy Johnson eine im Abfahrts-Weltcup noch sieglose Athletin triumphiert.
Alexis Monney sorgte mit Bronze für eine weitere Medaille. Mit Startnummer 8 hatte er das erste Ausrufezeichen aus Schweizer Sicht gesetzt. Der 25-Jährige, vor 5 Jahren Weltmeister bei den Junioren, stellte die in diesem Moment schnellste je gefahrene Zeit auf dieser Strecke auf. Allerdings sollte diese Marke nicht lange Bestand haben.
Vincent Kriechmayr, der grosse österreichische Trumpf, war 7 Hundertstel schneller als Monney. Der 33-Jährige, Doppel-Weltmeister von 2021, machte mit Silber seinen 4. Rang im Super-G vergessen. Kriechmayr bescherte dem in dieser Saison viel gescholtenen ÖSV-Team die ersehnte Medaille und liess die Herzen der heimischen Fans höher schlagen. Nach seinem schweren Sturz in Wengen schrieb der Linzer eine wunderbare Geschichte.
Die weiteren Schweizer
- 5. Marco Odermatt + 0,66
- 8. Justin Murisier + 1,29
- 12. Stefan Rogentin + 1,38
Die Startnummer 13 hat Titelverteidiger Marco Odermatt kein Glück gebracht. Der 27-jährige Nidwaldner lag nur im technischen oberen Teil an der Spitze, büsste nach einem Fehler jedoch kontinuierlich Zeit ein. «Ich wusste, dass die Medaillenplätze gut besetzt sind und dass ich voll riskieren muss», erklärte er im Nachgang. Der frischgebackene Super-G-Weltmeister setzte quasi eine Tradition fort: Entweder holt Odermatt an Grossanlässen Gold oder eben keine Medaille.
Justin Murisier klassierte sich nur wenige Ränge hinter Odermatt. Der 33-jährige Walliser realisierte damit sein bestes Resultat in einer WM-Abfahrt, war aber dennoch nicht zufrieden. Auch Stefan Rogentin zeigte eine ansprechende Leistung. Der 30-jährige Bündner bestätigte die guten Trainingsleistungen und belegte bei seiner ersten WM-Abfahrt den soliden 12. Platz. Das Schweizer Quintett hat also geliefert, wenn auch vielleicht nicht in der erwarteten Reihenfolge.
Die Geschlagenen
Zu diesen gehört neben Odermatt auch beispielsweise Kitzbühel-Sieger James Crawford. Der Kanadier kam wie zuletzt erneut nicht auf Touren und verpasste gar die Top 20. Der Slowene Miha Hrobat, als Mitfavorit gehandelt, schied aus. Altmeister Dominik Paris (ITA) machte im unteren Streckenteil zwar noch Boden gut, landete jedoch knapp neben dem Podest. Auf Bronze fehlten dem 35-Jährigen nur 14 Hundertstel.
Das weitere Programm
Den Männern stehen in Saalbach-Hinterglemm zwei verdiente Ruhetage bevor. Am Mittwoch folgt die erstmals ausgetragene Team-Kombination.