Die Topfavoritinnen
- Federica Brignone (ITA)
- Sara Hector (SWE)
- Alice Robinson (NZL)
- Lara Gut-Behrami (SUI)
Bei Federica Brignone gab es in diesem Winter im Riesenslalom nur Flop oder Top: Dreimal schied die Italienerin aus, zweimal gewann sie, beide Male in Österreich (Sölden, Semmering) – ein gutes Omen? Die 34-Jährige geht mit Super-G-Silber im Gepäck und ausgeruht an den Start; sie verzichtete auf die Team-Kombi am Dienstag. Zudem liebt Brignone den weichen Schnee, gewann hier in Saalbach am letztjährigen Weltcup-Finale.
Auch Sara Hector siegte in dieser Weltcup-Saison in 2 Riesenslaloms (Killington, Kranjska Gora). Bei der Schwedin besteht jedoch die Gefahr, dass sie bei höheren Temperaturen mit zu viel Kraft fährt und sich so «eingräbt».
Nach einigen schwierigen Wintern hat Alice Robinson just auf die WM-Saison ihr Top-Niveau wieder erreicht und zudem Konstanz in ihre Läufe gebracht. Als Gewinnerin am Kronplatz komplettiert sie das Siegerinnen-Trio in dieser Weltcup-Saison. Die 23-jährige Neuseeländerin, die die Weltcup-Wertung anführt, überzeugte in den Trainings in Leogang voll, wie zu vernehmen war.
Lara Gut-Behrami hat die verkorksten WM-Speed-Rennen mit Silber in der Team-Kombi doch noch versöhnlich abschliessen können. Für die Tessinerin wird der Riesenslalom das letzte WM-Rennen ihrer illustren Karriere. Mit bislang neunmal WM-Edelmetall im Gepäck bietet sich Gut-Behrami die Chance, den Schweizer Allzeitrekord von Pirmin Zurbriggen (ebenfalls 9) zu übertrumpfen. Ihre Medaillenchancen sind durchaus intakt, steigerte sich die Riesenslalom-Weltmeisterin von 2021 doch im Verlaufe der laufenden Saison immer mehr.
Die weiteren Medaillenkandidatinnen
- Lara Colturi (ALB)
- Zrinka Ljutic (CRO)
- Thea Louise Stjernesund (NOR)
- Camille Rast (SUI)
Hinter dem Top-Quartett lauern viele weitere Fahrerinnen, denen jedoch oft noch die Konstanz fehlt. Zu ihnen zählen mit Lara Colturi und Zrinka Ljutic zwei ganz junge Fahrerinnen, aber auch Thea Louise Stjernesund, die mit 28 Jahren erst zweimal auf ein Weltcup-Podest fahren konnte. Die Norwegerin nennt bereits einen kompletten WM-Medaillensatz aus Team-Events (1. 2021 / 2. 2023) und Einzel-Parallel-Rennen (3. 2023) ihr Eigen.
Mit Camille Rast besitzt die Schweiz ein zweites heisses Eisen im Feuer. Die Walliserin, die in der laufenden Saison den Durchbruch so richtig geschafft hat, landete in Killington auf dem Podest. Ihre grosse Medaillenchance dürfte aber am Samstag im Slalom kommen.
Das Fragezeichen
- Sofia Goggia (ITA)
Die WM in Saalbach war (noch) nicht diejenige von Sofia Goggia. Im Super-G (5.) und der Abfahrt (16.) ging sie leer aus, auf die Team-Kombi verzichtete sie. Dass sie auch im Riesenslalom schnell sein kann, unterstrich sie in dieser Saison mit zwei 5. Rängen.
Die grosse Abwesende
- Mikaela Shiffrin (USA)
Die amtierende Weltmeisterin fehlt am Donnerstag: Weil sie sich nach ihrem schweren Sturz in Killington im Riesenslalom noch nicht ganz wohlfühlt, entschied Mikaela Shiffrin, auf die Team-Kombi, wo sie am Dienstag gewann, und den Spezialslalom zu setzen.
Die weiteren Schweizerinnen
- Wendy Holdener
- Michelle Gisin
Das Schweizer Team um Gut-Behrami und Rast wird durch Wendy Holdener und Michelle Gisin ergänzt. Für die Schwyzerin ist in ihrer schwächeren Disziplin ein Top-15-Platz realistisch. Gisin, die in diesem Winter noch gar nicht auf Touren kommt und die WM-Limite nur halb erfüllt hat, geht dafür ganz ohne Druck an den Start.
Das Podest an der letzten WM
- 1. Mikaela Shiffrin (USA)
- 2. Federica Brignone (ITA)
- 3. Ragnhild Mowinckel (NOR)