Die Topfavoritinnen
- Lara Gut-Behrami (SUI)
- Federica Brignone (ITA)
5, 2, 1 – was nach einem Countdown für das erste Einzel-WM-Rennen in Saalbach klingt, ist in Wirklichkeit die Aufzählung der Super-G-Ergebnisse von Lara Gut-Behrami in diesem Jahr. Die Tessinerin legte damit 2025 einen veritablen Steigerungslauf hin und feierte zuletzt in Garmisch ihren ersten Saisonsieg. Auch in den Abfahrtstrainings stellte die Weltcup-Disziplinenführende als Schnellste und Viertschnellste klar, dass ihr der Hang liegt. 2021 in Cortina gewann sie bereits einmal WM-Gold im Super-G.
Ärgste Verfolgerin im Weltcup ist Federica Brignone. Die 34-jährige Italienerin war in 5 Super-G in diesem Winter nie schlechter als auf Platz 5 klassiert und ist dank des Sieges in Cortina eine von 5 verschiedenen Saison-Siegerinnen in dieser Disziplin (neben Sofia Goggia, Cornelia Hütter, Lauren Macuga und eben Gut-Behrami). An Grossanlässen ging die Frau mit dem auffälligen Tiger auf dem Helm indes in Speedrennen bislang immer leer aus. In Saalbach soll sich das ändern.
Der Super-G könnte somit der Auftakt zu einem hochstehenden Duell der beiden aktuell schnellsten Fahrerinnen werden. Auch in der Abfahrt und im Riesenslalom führt der Weg wohl über das routinierte Duo.
Die weiteren Medaillenkandidatinnen
- Sofia Goggia (ITA)
- Cornelia Hütter (AUT)
- Stephanie Venier (AUT)
- Corinne Suter (SUI)
- Kajsa Vickhoff Lie (NOR)
Hinter dem Topduo ist das Feld der Medaillenkandidatinnen offen. Goggia, die «Speed-Queen» der vergangenen Jahre, ist in der Abfahrt noch höher einzustufen, darf aber natürlich nicht vergessen werden. Geht bei ihr alles auf, liegt ihre zweite WM-Medaille im Super-G nach Platz 2 2019 in Are drin.
Daneben hofft WM-Ausrichter Österreich nach dem unbefriedigenden Abschneiden zum Auftakt im Team-Event Parallel auf einen frühen Erfolg: Hütter, Siegerin in St. Moritz, und Stephanie Venier schultern die grössten Hoffnungen. Veniers Manko: die fehlende Konstanz. Dasselbe gilt für Kajsa Vickhoff Lie, die eigentlich immer zu allem fähig ist und 2023 in Méribel Bronze gewann.
Mit Corinne Suter, die im Super-G von Cortina erstmals nach ihrer Verletzungspause zurück auf das Podest fuhr, besitzt die Schweiz ein zweites heisses Eisen im Medaillenkampf. Auch die Schwyzerin, an Weltmeisterschaften eine eifrige Medaillensammlerin (1 x Gold, 2 x Silber, 2 x Bronze), legte zuletzt einen Steigerungslauf hin.
Die Fragezeichen
- Lauren Macuga (USA)
- Marta Bassino (ITA)
In St. Anton schlug erstmals im Weltcup die Stunde von Macuga. Die 22-Jährige geht die Rennen ihrem Naturell entsprechend unbekümmert an und könnte in die Bresche springen, wenn die Topfavoritinnen patzen sollten.
In der Auflistung der grössten Trümpfe fehlt Marta Bassino. Die überraschende Weltmeisterin von Méribel erlebt eine durchzogene Saison. Zwar ist der Super-G aktuell ihre stärkste Disziplin, doch ein erneuter Exploit wäre eine Sensation.
Die weiteren Schweizerinnen
- Michelle Gisin
- Malorie Blanc
Seit Mitte Januar konzentriert sich Michelle Gisin nur noch auf Speedrennen. Doch der Plan der Engelbergerin ging bislang nicht auf. Seit die WM-Quali dank den Rängen 9 und 15 in den ersten beiden Super-G der Saison erfüllt war, ist der Wurm drin. Auch die Abfahrtstrainings in Saalbach (17./27.) lassen nicht unbedingt hoffen.
Für Malorie Blanc, die «nur» die halbe WM-Limite schaffte, geht es am Zwölferkogel primär darum, Erfahrungen an Titelkämpfen zu sammeln. Und wer weiss, vielleicht überrascht die 21-Jährige ja erneut mit ihrer jugendlichen Unbekümmertheit – wie in St. Anton, als sie sensationelle Abfahrts-Zweite wurde.
Das Podest an der letzten WM
- 1. Marta Bassino (ITA)
- 2. Mikaela Shiffrin (USA)
- 3. Cornelia Hütter (AUT)
- 3. Kajsa Vickhoff Lie (NOR)